Obst und Gemüse – so schmeckt es Kindern
Landwirtschaftsverwaltung Baden-Württemberg
Obst und Gemüse ist bunt, knackig und steckt voller wichtiger Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe, welche die Abwehr stärken und die Gesundheit fördern. Diese Argumente motivieren leider nicht alle Kinder, ausreichend Obst und Gemüse zu essen. Während einige Kinder lustvoll nach frischen Apfelschnitzen und Karottensticks greifen, sind andere kaum von dem guten Geschmack zu überzeugen. Mit einigen Tricks findet auch bei Ihrem Kind Obst und Gemüse bald großen Anklang.
Obst und Gemüse essen kann man lernen
Es gibt kaum Kinder, die gar kein Obst und Gemüse essen. Aber meistens beschränkt es sich aufwenige Arten. Ein Kind mag Karotten, aber keine Gurken, das zweite will nur Tomaten auf dem Teller. Obst ist meist beliebter als Gemüse, weil es süß und oft saftig ist. Doch auch hier gibt es den Apfelesser oder Bananenliebhaber.
Die Geschmacksvorlieben der Kinder ändern sich im Laufe der Zeit und das Lebensmittel-Repertoire erweitert sich. Sie können das maßgeblich beeinflussen.
Wenn Sie Kindern von Anfang an Obst und Gemüse anbieten, werden sie früher oder später gerne zugreifen. Gehen Sie dabei als gutes Vorbild voran, denn Tun ist viel wirksamer als Sagen! Werden Essen und Gesundheit zu oft thematisiert, verlieren die täglichen Mahlzeiten schnell ihren zwanglosen und lustvollen Charakter und Konflikte sind vorprogrammiert. Lassen Sie Ihr Kind bei der Zubereitung von Obst und Gemüse mithelfen. Ganz nebenbei nascht Ihr Kind bestimmt das ein oder andere Obst- und Gemüsestück. Später am Tisch schmeckt das Selbstkreierte Ihrem Kind nicht nur besser, sondern macht es auch stolz.
In feine Streifen geschnitten sind Obst und Gemüse ein idealer Snack für Kindergarten, Schule oder auf dem Spielplatz. Reichen Sie es zusammen mit einem Dipp, so macht es den Kindern noch mehr Spaß Möhren, Gurke, Kohlrabi, Radieschen & Co. zu essen.
Tipp: Stellen Sie öfter mal klein geschnittenes Obst und Gemüse auf den Tisch – auch zwischendurch. Da ist schnell alles aufgegessen. So können Sie auch knurrende Kindermägen füllen, wenn das Mittagessen noch nicht fertig ist.
Gemüse-Highlights aus dem Topf
Gekochtes Gemüse mögen viele Kinder nicht so gerne. Konsistenz, Farbe und Geschmack verändern sich beim Garen, das ist für Kinder oft gewöhnungsbedürftig. Da nicht alle Inhaltstoffe von Gemüse in roher Form für den Körper verwertbar sind, ist es sinnvoll einen Teil gegart zu essen. Bieten Sie den Kindern daher immer wieder auch gegartes Obst und Gemüse an. Lehnt es Gemüse pur ab, so gibt es genügend Möglichkeiten, Gemüse unbemerkt einzuführen.
- Stärkereiche Gemüsearten, wie Möhren, Pastinaken, Sellerie und Kürbis können Sie gut in Soßen und cremigen Suppen verwenden.
- Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Sellerie, Zucchini; Pastinaken und Champignons lassen sich zu einer köstlichen Gemüsesoße zubereiten, die nicht nur zu Spaghetti und Reis passt, sondern auch in Lasagne und Aufläufen verwendet werden kann.
- Aus hellem Gemüse, beispielsweise Zucchini, Petersilienwurzeln, Schwarzwurzeln, Blumenkohl oder Pastinaken lassen sich ideal cremige Sahnesoßen zaubern. Einfach das Gemüse mit Zwiebeln und etwas Öl andünsten, mit Sahne und Milch aufgießen, würzen und alles cremig pürieren.
- Auch in Form von Suppen schmeckt Gemüse gut. Fein püriert geben Möhren, Kürbis, Zucchini, rote Paprika, Lauch und Sellerie eine leckere Suppe. Mischen Sie noch reichlich Kartoffeln darunter, kommt der Gemüsegeschmack kaum zur Geltung.
- Mag Ihr Kind Linsen- oder Erbsensuppe können auch hier klein geschnittene Gemüsewürfel untergemogelt werden.
- Auch die heiß geliebte Pizza kann mit Gemüse wie Zucchini, Pilzen, Zwiebeln, Mais, Paprika u.a. aufgewertet werden.
- In Kartoffelpuffern, Bratlingen, süßen und herzhaften Muffins lassen sich geriebene Pastinake, Zucchini, Kürbis und Möhren auch gut verstecken.
Coole Früchtchen
An heißen Sommertagen geht nichts über ein Eis. Dieses können Sie auch selbst zu Hause schnell und unkompliziert zubereiten. Was Sie dafür brauchen? Eisförmchen aus Kunststoff und einen Obstsaft. Geben Sie einfach Orangen-, Apfel-, Kirsch- oder Aprikosensaft in die Eisförmchen, einige Stunden tiefgekühlt und fertig ist das Wassereis am Stil – garantiert ohne künstliche Farb- und Aromastoffe. Auch Eiswürfel müssen nicht immer nur aus Wasser sein. Obstsäfte oder püriertes Obst eignen sich hervorragend dazu. Haben die Eiswürfel lustige Formen, beispielsweise Fische, Sterne oder Monde, gefällt es Ihrem Kind bestimmt noch besser. So können nicht nur Wasser und kalte Früchtetees aufgepeppt werden, die Eiswürfel eignen sich auch gut zum Lutschen.
Kinder mögen auch gefrorenes Obst sehr gerne. Hierfür bietet sich Beerenobst, Pflaumen und Aprikosen an.
Fruchtige Drinks
Obst kann auch gut zu Milchshakes oder Joghurt-Mixgetränken verarbeitet werden. Himbeeren, Erdbeeren oder anders Beerenobst eignen sich genauso gut wie Melonen, Mangos oder Bananen. Gemixt mit Milch, Buttermilch oder Joghurt, evtl. mit etwas Zucker oder Honig gesüßt, kann kaum ein Kind widerstehen. Wird der Milchshake oder das Joghurt-Mixgetränk in einem attraktiven Glas und einem Strohhalm „serviert“ ist es eine tolle Überraschung für den Kindergeburtstag.
Kindgerecht dekoriert
Das Auge isst mit. Das gilt auch für Kinder. Ein ansprechend gedeckter Esstisch, eine schöne Tischdecke, Blumen usw. tragen zu einer angenehmen Essatmosphäre bei. Auch Gemüse- und Obststücke können Sie für Ihr Kind auf dem Teller schön anrichten. Beispielsweise können rohe Gemüsestücke zu einem Türmchen wachsen, auf dessen Spitze eine Papierfahne steckt. Auch Gesichter, Männchen und Mandalas können geschnitzt und auf den Teller gelegt werden. Gurken eigenen sich auch besonders gut zum Erstellen einer Schlange.
Quellen
- UGB-Forum: Mein Gemüse ess’ ich nicht, 4/06
- HARMS, K.: Wie Sie Gemüse für Kinder schmackhaft machen, Familie
- DGE:„5 am Tag – Obst und Gemüse“ für Kinder leicht gemacht, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 10.10.2000
- BSMO Redaktion: So isst Ihr Kind Obst und Gemüse, Lifeline, 6.2.2008
- © Infodienst der Landwirtschaftsverwaltung Baden-Württemberg
- LEL-Wr 4/08
Erstellt am 18. Juni 2008, zuletzt geändert am 14. Juni 2013