Folgen des Fernsehens bei Kindern und Jugendlichen

Prof. Dr. Michael Myrtek

Zusammenfassung

Fernsehen stellt für viele Kinder und Jugendliche die wichtigste Freizeitbeschäftigung dar. Bei der Beurteilung der möglichen Auswirkungen des Fernsehens ist aber sowohl bei den Eltern als auch bei den Kindern eine gewisse Unsicherheit festzustellen. Diese hat wohl mit der zum Teil exzessiven Nutzungsdauer zu tun, aber auch mit den Inhalten des Fernsehens. Man hat berechnet, dass amerikanische Kinder bis zum Verlassen der Schule 14.000 Stunden in der Schule und 16.000 bis 20.000 Stunden vor dem Fernseher verbracht haben. Vor allem die Eltern beschleicht bei dieser Sachlage das Gefühl, dass fernsehen ihren Kindern schaden kann.

Über die Folgen des Fernsehens bei Kindern und Jugendlichen wird viel gestritten. Es gibt zahllose Untersuchungen mit Fragebogen, die sich mit dem Fernsehkonsum und den möglichen Auswirkungen befassen. Kaum untersucht sind bisher die körperlichen (physiologischen) Wirkungen des Fernsehens. So gibt es bisher keine psychophysiologische Untersuchung unter Alltagsbedingungen, die sich mit diesem Thema befaßt hätte. Im vorliegenden Beitrag wird über eine aufwändige Untersuchung an 200 Schülern (11 und 15 Jahre) berichtet, die sowohl in der Schule als auch während der Freizeit mit einem speziell entwickelten Monitoring-System (tragbares Gerät zur Erfassung von Daten) über 23 Stunden hinweg fortlaufend untersucht wurden.

Mit einem 23stündigen ambulanten psychophysiologischen Monitoring wurden jeweils hundert 11- und 15jährige Schüler während des Schulunterrichts und während der Freizeit untersucht. Die physiologisch definierte emotionale Beanspruchung wurde über den kontinuierlichen Vergleich der Herzfrequenz mit der Bewegungsaktivität ermittelt. Das subjektive Erleben und Verhalten der Schüler wurde alle 15 Minuten computergesteuert erfasst. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem individuell unterschiedlichen Fernsehkonsum. Die Schüler wurden in jeder Altersstufe nach ihrem Fernsehkonsum in Viel- und Wenigseher eingeteilt. Vielseher verbrachten rund ein Drittel der Freizeit mit fernsehen. Im Vergleich zum Schulunterricht ergab sich beim häuslichen Fernsehen eine hohe emotionale Beanspruchung, die bei den jüngeren Schülern und den Wenigsehern stärker als bei den älteren und den Vielsehern war. Vielseher zeigten während der Freizeit eine geringere körperliche Aktivität, und ältere Vielseher waren in der Schule stärker beansprucht als Wenigseher. Es ergaben sich weiterhin mehrere Verhaltensunterschiede. So führten Vielseher weniger Gespräche, hatten seltener Kontakt zu Gleichaltrigen und eingeschränkte Interessen. Zudem wiesen sie schlechtere Noten im Deutschunterricht auf.

Einleitung

In fast allen Haushalten der Bundesrepublik befindet sich mindestens ein Fernsehgerät. Nach einer repräsentativen Befragung an über 3.600 Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren und deren Eltern haben 17 % der westdeutschen und 25 % der ostdeutschen Haushalte ein Gerät im Kinderzimmer (Klingler & Groebel, 1994). Fernsehen ist für viele Kinder und Jugendliche zur wichtigsten Freizeitbeschäftigung geworden. Ein wesentliches Motiv für das Fernsehen ist in der Verbesserung der Stimmung zu suchen, wobei schlechte Stimmung vor allem bei Langeweile aufkommt (McIlwraith, Jacobvitz, Kubey & Alexander, 1991). Der Zuschauer erhält beim Einschalten sofort eine Belohnung in Form von Entspannung und Zerstreuung. So wird Fernsehen leicht zur Gewohnheit und kann sogar süchtig machen.

Die Folgen des Fernsehens auf das Befinden und Verhalten sind vielfältig. Es wurde festgestellt, dass Filme mit bestimmten Inhalten (Pornographie, Gewalt) einen emotional abstumpfenden Effekt haben (Zillmann & Bryant, 1988). Untersuchungen ergaben zudem, dass Vielseher im Vergleich zu Wenigsehern ihr Leben als eher langweilig und unglücklich beschreiben (Morgan, 1984). Dabei weisen Vielseher eine fatalistische Einstellung zum Leben auf. Das Fernsehen vermittelt zudem ein unzutreffendes Bild der sozialen Wirklichkeit. Die Einstellungen der Zuschauer und damit auch das Verhalten können entsprechend verändert werden. So kommen Gewaltdarstellungen im Fernsehen etwa hundertmal häufiger vor als in der Realität. Vielseher sollen infolgedessen öfter als Wenigseher Angst haben, nachts auf die Straße zu gehen (Gerbner, Gross, Morgan & Signorielli, 1994).

In vielen Studien wurde das Thema “Fernsehen und Aggressivität” zum Gegenstand der Untersuchungen gemacht. Eine Mehrzahl der Forscher geht heute davon aus, dass Gewalt im Fernsehen die Aggressivität von Kindern und Jugendlichen erhöhen kann. Besonders gefährdet scheinen Jugendliche aus einem schlechten sozialen Milieu zu sein. Eine neue Längsschnittstudie an mehr als 700 amerikanischen Kindern und Jugendlichen belegt, dass es einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Fernsehkonsums im Jugendalter und späteren aggressiven Akten gegenüber anderen Personen gibt (Johnson, Cohen, Smailes, Kasen & Brook, 2002). Dieser Befund war auch nach statistischer Kontrolle verschiedener Faktoren, die das Ergebnis hätten beeinflussen können (z.B. Familieneinkommen, elterlicher Erziehungsstil, etc.), signifikant.

Gesichert ist weiterhin der Einfluss der Werbung auf das Verhalten. So werden die Vorlieben der Kinder für bestimmte Nahrungsmittel vom Ausmaß des Fernsehkonsums beeinflusst (Moya de Sifontes & Dehollain, 1986). In einer eigenen Untersuchung reagierten sechsjährige Mädchen auf einen Werbespot, der für Mädchen konzipiert worden war, im Vergleich zu einem neutralen Werbespot mit einer größeren physiologischen Erregung (Wilhelm, Myrtek & Brügner, 1997). Mehrere Untersuchungen belegen auch einen negativen Einfluss des Fernsehkonsums auf die Schulleistungen (Fetler, 1984). Bei Kindern mit hoher Intelligenz soll der negative Einfluss besonders ausgeprägt sein. Schließlich zeigen Untersuchungen an amerikanischen Kindern einen Zusammenhang zwischen der Fernsehdauer und dem Ausmaß der Übergewichtigkeit (Dietz & Gortmaker, 1985). Dabei wird das Übergewicht sowohl durch die verminderte körperliche Aktivität als auch durch den häufigeren Verzehr von Snacks während des Fernsehens gefördert.

In den vorstehend genannten Untersuchungen wurde in der Regel mit Fragebogen gearbeitet. Dabei bleibt es unklar, ob z.B. Selbstberichten über das emotionale Erleben auch körperliche (physiologische) Reaktionen zugrunde liegen. Mit der eigenen Untersuchung soll diese Frage geklärt werden. (Myrtek & Scharff, 2000). Erstmals wurden bei Kindern und Jugendlichen an einem normalen Schultag über 23 Stunden hinweg physiologische Daten sowie Daten zum Befinden und Verhalten fortlaufend erhoben. Im Zentrum steht dabei der Vergleich zwischen “Wenigsehern” und “Vielsehern” .

Untersuchungsmethodik

An der Untersuchung nahmen jeweils einhundert 11- und 15jährige Schüler eines Gymnasiums und einer Realschule (jeweils 50 Schüler pro Schule und Altersstufe) aus einer deutschen Kleinstadt teil. Untersucht wurden Jungen der 5. und 6. Klassen und der 9. und 10. Klassen. Die Elektroden und Bewegungsaufnehmer des tragbaren Datenerfassungssystem wurden den Schülern vormittags an einem normalen Schultag angelegt. Die Registrierung erstreckte sich über 23 Stunden, wobei die Schulzeit, die Freizeit und der Nachtschlaf eingeschlossen waren.

Mit dem Ambulanten Monitoring System (Minicomputer zur Erfassung von Daten und deren on-line Auswertung) wurden fortlaufend die Herzfrequenz und die Bewegungsaktivität aufgezeichnet (Sensoren am Rumpf und am Oberschenkel). Die Herzfrequenz diente dabei als Indikator der Gesamtbeanspruchung und die Bewegungsaktivität als Indikator der energetischen Beanspruchung. Mit einer neu entwickelten Methode, die auf dem kontinuierlichen Vergleich von Herzfrequenz und Bewegungsaktivität beruht (Myrtek, Brügner & Müller, 1996a, 1996b; Myrtek, Foerster & Brügner, 2001), konnte auch die emotionale Beanspruchung der Schüler erfasst werden (sog. “emotionale Herzfrequenzerhöhungen” ). Über ein akustisches Signal wurden die Schüler alle 15 Minuten dazu aufgefordert, ihr Befinden (Aufgeregtheit, Beurteilung der Situation nach angenehm bzw. unangenehm) und Verhalten (Aufenthaltsort, Tätigkeit, körperliche Aktivität, soziale Kontakte) zu beschreiben. Dazu wurden auf dem Bildschirm des Gerätes kurze Fragen mit den vorgegebenen Antworten sichtbar, die durch Knopfdruck beantwortet werden konnten. Anhand dieser Abfragen konnte der Tagesablauf, z.B. die prozentuale Verteilung einzelner Tätigkeiten während der Freizeit, sehr genau rekonstruiert werden.

Ausmaß des Fernsehkonsums

Die 11jährigen Schüler sahen im Mittel 1,9 Stunden und die 15jährigen 2,2 Stunden an einem normalen Schultag fern. Teilt man die Schüler am Median der jeweiligen Stichprobe in Wenig- und Vielseher auf, so wird eine große Diskrepanz zwischen den Gruppen deutlich. Junge Vielseher sahen knapp 2,9 Stunden, junge Wenigseher nur 0,8 Stunden fern. Bei den Älteren waren es 3,3 Stunden bzw. 1,1 Stunden. Mit rund 31 % stellt so das Fernsehen für die Vielseher die wichtigste Beschäftigung in der Freizeit dar. Es zeigte sich auch, dass Vielseher öfter allein fernsehen als Wenigseher. Die Nutzung privater Programme ist bei ihnen tendenziell verbreiteter. Die Überprüfung möglicher sozioökonomischer Unterschiede zwischen den Viel- und Wenigsehern ergab keine signifikanten Ergebnisse (Wohnverhältnisse, Zahl der Geschwister).

Verhalten von Wenig- und Vielsehern

Durch das übermäßige Fernsehen wird bei den Vielsehern die Zeit für andere Tätigkeiten eingeschränkt. Vielseher sind weniger oft unterwegs als Wenigseher, sei es zu Fuß oder mit dem Rad. Mit zunehmendem Alter nimmt bei den Wenigsehern die Zeit, die sie im Gespräch mit anderen Personen verbringen, zu. Dieser Anstieg der Kommunikation bleibt aber bei den Vielsehern aus. Eine Einschränkung der Interessen bei den Vielsehern deutet sich auch in einem signifikanten Unterschied in der Zeit an, die sie mit dem Üben eines Musikinstruments verbringen. Während diese Zeit mit dem Alter bei den Wenigsehern zunimmt, bleibt sie bei den Vielsehern auf einem konstant niedrigen Niveau.

Soziale Kontakte

Vielseher sind signifikant öfter allein als Wenigseher; daher sehen sie auch öfter allein fern. Wie bereits dargelegt, soll Fernsehen zur Verbesserung der Stimmung dienen, vor allem dann, wenn man sich langweilt. Ein deutlicher Unterschied zwischen den Wenig- und Vielsehern zeigt sich bei dem Kontakt mit Freunden, wobei die Vielseher signifikant seltener Kontakt mit Freunden haben. Auch dieses Ergebnis unterstützt die Vermutung, dass sich Vielseher öfter langweilen. Dieser Befund ist besonders schwerwiegend, da allgemein angenommen wird, dass der Kontakt mit Gleichaltrigen während der Pubertät wichtig ist. Die sozialen Kontakte mit den Schulkameraden zeigen dagegen keine Unterschiede, da die Schulzeiten für alle Gruppen annähernd gleich lang sind.

Körperliche Aktivität

Das Leben aller Schüler während des Tages spielt sich zu etwa zwei Dritteln im Sitzen ab. Im Vergleich zu den Wenigsehern ist bei den Vielsehern die körperliche Aktivität aber noch mehr reduziert, wobei vor allem die stärkeren Belastungen wie Gehen, Fahrradfahren und Treppensteigen betroffen sind. Dafür geben die Vielseher öfter “Liegen” als körperliche Aktivität an. Der Befund einer verringerten Bewegungsaktivität bei den Vielsehern spiegelt sich naturgemäß auch in der mit Bewegungssensoren gemessenen Aktivität wider.

Beanspruchung in der Schule und während der Freizeit

Vergleicht man die Schulzeit mit der Freizeit, so ergibt die Analyse der Bewegungsaktivität, dass sich Vielseher während der Freizeit erwartungsgemäß weniger bewegen als Wenigseher. Während der Schulstunden besteht aber kein Unterschied zwischen den Gruppen. Die durch den Fernsehkonsum erzwungene geringere Bewegungsaktivität der Vielseher bedingt eine niedrigere Herzfrequenz während der Freizeit. Während der Schulstunden zeigen aber die Vielseher insgesamt keine niedrigere Herzfrequenz. Vielmehr weisen die älteren Vielseher die höchste Herzfrequenz von allen Gruppen auf und sind daher in der Schule am meisten beansprucht. Es muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass die Schulnoten der Vielseher tendenziell schlechter sind als die der Wenigseher. Für die Note im Deutschunterricht ist der Unterschied sogar signifikant.

Die emotionale Beanspruchung ist während der Freizeit generell höher als während der Schulzeit, was vor allem auf das emotional sehr beanspruchende Fernsehen zurückgeführt werden kann. Subjektiv wird die Schulzeit aber im Vergleich zur Freizeit von allen Schülern als aufregender und unangenehmer beurteilt. Der “Schulstress” stellt danach ein sog. kognitives Schema dar und kann nicht mit den physiologischen Daten belegt werden; vielmehr ist die Freizeit beanspruchender als die Schulzeit.

Beanspruchung durch das Fernsehen

Wie bereits erwähnt, ist die emotionale Beanspruchung bei allen Schülern während des Fernsehens sehr viel größer als während der Schulzeit. Beim Fernsehen sind zudem die jüngeren Schüler emotional noch stärker beansprucht als die älteren Schüler; während der Schulzeit zeigt sich dieser Unterschied nicht. Wichtig ist der Befund, dass Vielseher durch das Fernsehen emotional weniger beansprucht sind als Wenigseher; auch hier lässt sich dieser Unterschied in der Schule nicht nachweisen. Es muss daher angenommen werden, dass die emotionale Betroffenheit während des Fernsehens mit zunehmendem Fernsehkonsum abnimmt.

Obwohl die physiologisch erfasste emotionale Beanspruchung während des Fernsehens sehr viel größer ist als in der Schule, spiegelt sich dieser Befund im subjektiven Erleben nicht wider. Während des Fernsehens wird die Aufgeregtheit geringer als in der Schule eingestuft. Dabei schildern sich die älteren im Vergleich zu den jüngeren Vielsehern in der Schule als aufgeregter während dies beim Fernsehen nicht zu beobachten ist. Bei den Wenigsehern gibt es diese Unterschiede nicht. Verglichen mit dem Fernsehen wird die Schule generell als unangenehmer beurteilt. Dabei wird die Schulsituation von den älteren Schülern noch unangenehmer als von den jüngeren empfunden.

Diskussion

Als wichtigstes Ergebnis ist festzuhalten, dass mit steigendem Fernsehkonsum die emotionalen Reaktionen auf die Fernsehinhalte schwächer werden. Solche emotionalen Reaktionen treten in allen Situationen auf, die potentiell bedrohlich sein könnten. Sie laufen in der Regel nicht bewusst ab. Erst wenn die Situation bedrohlicher wird, kommt es zur bewussten Wahrnehmung. Durch diese Reaktionen wird der Körper auf eine bevorstehende Aktion vorbereitet. Somit kann angenommen werden, dass bei den Vielsehern im Vergleich zu den Wenigsehern die im Fernsehen gezeigten Inhalte nicht mehr so stark als potentiell bedrohlich eingestuft werden. Ob diese Gewöhnung auch auf reale Situationen im täglichen Leben zutreffen könnte, haben wir nicht untersucht. Die einleitend erwähnte Längsschnittstudie von Johnson et al. (2002) legt diese Möglichkeit aber nahe.

Eindeutig sind jedoch die anderen negativen Effekte des hohen Fernsehkonsums zu bewerten. Zu nennen sind die schlechteren Schulleistungen der Vielseher, die sich vor allem in der Deutschnote niederschlagen. Vermutlich hängt dieser Befund mit der numerisch geringeren Lesehäufigkeit der Vielseher, den seltener geführten Gesprächen und den geringeren Kontakten mit Freunden zusammen. Damit ist ein unmittelbarer Bezug zur brisanten PISA-Studie hergestellt. Kritisch ist zudem der größere Bewegungsmangel der Vielseher zu bewerten. Es sind hier gerade jene Aktivitäten vermindert, die einen höheren Energieaufwand erfordern, z.B. Radfahren und zu Fuß gehen. Studien haben bereits nachgewiesen, dass ein nicht geringer Prozentsatz der Kinder und Jugendlichen übergewichtig ist. Damit wird späteren Erkrankungen des Kreislaufs (z.B. Herzinfarkt), des Stoffwechsels (z.B. Diabetes) und der Gelenke Vorschub geleistet.

Die Schlussfolgerungen für die Eltern sind nach diesen Ergebnissen klar abzuleiten. Fernsehen ist keine harmlose Freizeitbeschäftigung! Daher muss der Fernsehkonsum der Kinder rigoros kontrolliert werden. Ein Fernseher im Kinderzimmer belegt die Verantwortungslosigkeit der Eltern. Allerdings kann man das Fernsehen kaum ganz verbieten. Die Kinder würden sich gegenüber den Gleichaltrigen benachteiligt fühlen. So bleibt den Eltern nur die sinnvolle Auswahl des Programms und die allgemeine Beschränkung des Fernsehkonsums. Dabei ist eine Stunde fernsehen pro Tag für die 11jährigen Schüler sicher genug. Es muss auch berücksichtigt werden, dass andere elektronische Medien, z.B. Computerspiele und das Internet, in der Regel noch hinzukommen und diese das Fernsehen nicht einfach ersetzen (vgl. den Vortrag von Prof. Matthias Petzold: Verändern die Neuen Medien das Sozialverhalten der Kinder?).

Literatur

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Autor

Michael Myrtek, Dr. med., Dipl.-Psych., Prof. für Psychologie am Institut für Psychologie der Universität Freiburg, Projektleiter der Forschungsgruppe Psychophysiologie.

Arbeitsschwerpunkte:

Psychophysiologische Grundlagenforschung, Rehabilitation von Herz-Kreislaufpatienten, Krankheitsverhalten, arbeitswissenschaftliche Fragestellungen, Fernsehforschung.

Adresse

Prof. Dr. Michael Myrtek

Forschungsgruppe Psychophysiologie
Institut für Psychologie, Universität Freiburg
Belfortstr. 20
D-79085 Freiburg

Tel.: 0761/203-3024/3029

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Erstellt am 22. August 2002, zuletzt geändert am 1. März 2010

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