"Wie erkläre ich das meinem Kind?“
Neue Broschüre gibt Eltern praktische Tipps zum Umgang mit Sexualität in den Medien

Was tun, wenn man beim gemeinsamen Fernsehen mit der Familie mitten am Tag auf Werbung für Sexspielzeug stößt? Müssen Kinder schon im Grundschulalter wissen, was ein Orgasmus ist? Wie geht man damit um, wenn auf dem Schulhof Sexvideos die Runde machen und der Nachwuchs Fragen stellt? Viele Eltern finden es ärgerlich oder fühlen sich herausgefordert, wenn sie zusammen mit ihren Kindern im Tagesprogramm unvermittelt damit konfrontiert werden. Hier soll die neue Broschüre der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Aktion Jugendschutz Bayern „Wie erkläre ich das meinem Kind? Darstellungen von Sexualität in den Medien“ weiterhelfen. Sie gibt Eltern und Erziehenden von Kindern bis etwa 12 Jahren verschiedene Anregungen für den Medienalltag, aus denen sie das für sie Passende auswählen können.

Darstellungen von Sexualität in den Medien haben zugenommen, sowohl im Rundfunk als auch im Internet. Heranwachsende sind in unserer mediengeprägten Gesellschaft heute stärker damit konfrontiert als früher. Kinder befinden sich noch in der Entwicklung, das Thema Sexualität macht sie neugierig und sie suchen auch in den Medien nach Orientierung. Manche Darstellungen von Sexualität amüsieren Kinder, andere können für sie schwer einzuordnen sein, sie ängstigen oder verunsichern.

Wenn die Medienaufsicht Verstöße gegen den Jugendschutz feststellt, ergreift sie Maßnahmen gegen die Anbieter. Manchmal verletzen Medieninhalte aber die persönlichen Grenzen von Menschen, ohne dass gegen Gesetze verstoßen wird.

Grundsätzlich ist für Kinder wichtig: Ihr Interesse am Thema muss ernst genommen werden und sie sollten Antworten auf ihre Fragen erhalten. Zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form, ist aber Sache der Eltern. So kann man entweder kurze Antworten geben – dies reicht Kindern oft schon aus – oder die Gelegenheit für ein Aufklärungsgespräch nutzen. Wem das persönliche Gespräch mit dem Nachwuchs schwerfällt: Auch altersgerechte Bücher zum Vor- oder Selberlesen sowie CDs und Hörbücher können eine Möglichkeit sein. Diese Tipps und mehr finden sich im Kapitel „Was können Eltern tun?“

In weiteren Kapiteln werden wesentliche Entwicklungsstufen von Kindern in Bezug auf Medien und Sexualität aufgezeigt, die Aufgaben der Medienaufsicht und der Medienanbieter kurz beleuchtet und die wichtigsten Gesetze zum Thema steck­briefartig zusammengefasst. Kästen mit Tipps und Hintergrundinformationen erleichtern das Lesen. Ein Stichwortverzeichnis hilft bei der schnellen Suche nach konkreten Themen.

Die Broschüre „Wie erkläre ich das meinem Kind? Darstellungen von Sexualität in den Medien - Informationen für Eltern“ der BLM und der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V. gibt es ab sofort hier zum Download. In Bayern kann sie zusätzlich kostenfrei als Printversion bestellt werden.

Quelle

Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
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