Neue Umfrage: Mehrzahl der Eltern hat das Spielverhalten ihrer Kinder im Blick

Den meisten Eltern ist der Jugendschutz bei Games sehr wichtig, sie achten auf das Spielverhalten ihrer Kinder. Alterskennzeichnungen und Zusatzinformationen zu Game-Inhalten sind dabei zentrale Orientierungshilfen. Das ergab eine repräsentative Studie der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK).

Im Auftrag der USK befragte die respondi AG insgesamt 1800 Eltern, deren Kinder mehrmals die Woche digitale Spiele auf PC, Konsole oder Smartphone nutzen. Die USK veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse der Studie.

Je jünger die Kinder, desto besser wissen Eltern Bescheid

Insgesamt acht von zehn Eltern (80 Prozent) wissen laut Umfrage, welche Games und Spiele-Apps ihre Kinder nutzen. Die Eltern sind grundsätzlich besser darüber informiert, je jünger die Kinder sind. Demnach gaben bei den Sechs- bis Neunjährigen sogar rund 96 Prozent der Eltern an, mindestens einen groben Überblick über das Spielverhalten ihrer Kinder zu haben. Bei den Zehn- bis 13-Jährigen waren es noch rund 86 Prozent.. Bei den Jugendlichen zwischen 14 und 15 Jahren waren bereits etwas weniger Eltern als der Durchschnitt (rund 77 Prozent) darüber im Bilde, was digital gespielt wird. Die Eltern der 16- bis 17-Jährigen waren nur noch zu rund 60 Prozent informiert, bei den ab 18-Jährigen nur noch zu 46 Prozent. Ein knappes Drittel der Eltern (rund 28 Prozent) wissen ab dem Alter überhaupt nicht mehr, welche Spiele ihre Kinder konsumieren.

Kennzeichnungen bei Online-Games geben Eltern Orientierung

Für die weit überwiegende Anzahl der Eltern sind Alterskennzeichnungen beim Spielekauf das entscheidende Kriterium. Rund 80 Prozent der Befragten achten immer oder zumindest meistens darauf. Neun Prozent halten sich bei Online-Spielen und im Einzelhandel daran, jedoch nicht bei Spiele-Apps. Nur rund 12 Prozent achten gar nicht auf Alterskennzeichnungen.

Bei Online-Spielen und Spiele-Apps ist die Lage jedoch auch komplizierter: sie unterliegen noch keiner gesetzlichen Verpflichtung zur Alterskennzeichnung, im Gegensatz zu Games auf sogenannten Trägermedien (CD, DVD), die im Einzelhandel verfügbar sind. Dass allerdings auch bei reinen Online-Angeboten eine Nachfrage seitens der Eltern nach Orientierung besteht, besagt die Umfrage der USK ebenfalls. So gaben rund 68 Prozent der Befragten an, beim Erwerb im Online-Store auf zusätzliche Informationen zum Spiel, sogenannte Deskriptoren, zu achten, die über das IARC-System in einigen App-Stores eingebunden sind. Hierzu zählen neben zusätzlichen Angaben zum Spielinhalt (wie etwa Gewalt, Erotik, Glückspiel oder explizite Sprache) auch Hinweise über interaktive Elemente, ob ein Spiel z.B. In-App-Käufe ermöglicht oder Interaktionen mit anderen SpielerInnen zulässt.

Worauf können Eltern bei Spielen noch achten?

Eltern können neben Altersangaben auch auf weitere Kriterien achten, ob ein Spiel kindgerecht ist. Am besten können Eltern hierzu gemeinsam mit ihren Kindern Spiele ausprobieren. Es kann darauf geachtet werden, keine persönlichen Daten des Kindes bei der Registrierung zu Online-Games preiszugeben. Neben altersgerechten Inhalten sollte das Spiel zudem werbefrei sein oder Werbung zumindest deutlich kennzeichnen. In-App-Käufe sind besonders für jüngere SpielerInnen nicht geeignet. Mit älteren Kindern können Eltern Budgets für In-App-Käufe vereinbaren. Feste Bildschirmzeiten helfen dabei, beim Spielen ein Ende zu finden – viele Games setzen die NutzerInnen unter Druck, möglichst viel Zeit zu investieren.

Quelle

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