Corona in den Medien: Was Eltern jetzt wissen sollten
Die aktuelle Berichterstattung über das „Coronavirus“ kann Heranwachsende beunruhigen. Auch weil Kinder und Jugendliche selbst etwa durch Schulschließungen, Quarantäne-Maßnahmen oder Krankheitsfälle im Bekanntenkreis direkt betroffen sind, ist eine sachliche Aufklärung wichtig. Eltern können jetzt die Sorgen ihrer Kinder ernst nehmen, altersgerechte Informationsquellen nutzen und eigene Ängste nicht unmittelbar auf Jüngere übertragen.
Kinder und Jugendliche werden unweigerlich mit den Entwicklungen der Pandemie konfrontiert – nicht nur weil Schulen und Kitas schließen, sondern auch durch Medien wie Social-Media-Postings oder die Abendnachrichten zu Hause. „Besonders für Kinder im Kita- und Grundschulalter sind Nachrichten für Erwachsene nicht geeignet“, sagt Iren Schulz, Mediencoach der Initiative SCHAU HIN!. „Für Jüngere empfehle ich Eltern, gemeinsam kindgerechte Formate zu nutzen, die die aktuelle Situation altersgerecht erklären.“ klick-tipps.net hat hierfür eine Themenseite mit geeigneten Angeboten zusammengestellt.
Sorgen ernst nehmen
Unabhängig von ihrem Alter wollen Kinder mit ihren Themen und Gefühlen ernst genommen werden. Deshalb beschwichtigen Eltern nicht nur, sondern fragen nach, was die Mädchen und Jungen beschäftigt. Schon dieses Wahrnehmen und Interesse sind tröstlich. Wichtig ist es hierbei, offene Fragen zu stellen, um auf die jeweilige emotionale Lage, das Interesse und das Verständnis des Kindes einzugehen. Je nachdem, wie alt Kinder sind, interessieren sie oft ganz unterschiedliche Aspekte der Ereignisse. Dabei können Eltern auch ihre eigenen Bedenken thematisieren. Grundsätzlich gilt: Ruhe und Geborgenheit vermitteln. Unsachliche Spekulation und Panik verunsichern Kinder und befeuern ihre Angst.
Passende Erklärungen für unterschiedliche Alter
Klein- und Vorschulkinder brauchen Unterstützung, den sich verändernden Alltag zu verstehen. Wichtig ist es deshalb zu erklären, warum die Kita geschlossen hat, Hände waschen derzeit so wichtig ist und Großeltern oder Freunde erstmal nicht besucht werden können. Kinder in diesem Alter können Ängste entwickeln, dass etwa sie oder ihre Eltern schwer erkranken. Sie fürchten sich vor allem davor, ihre Eltern zu verlieren oder von ihnen getrennt zu werden. Sie wollen wissen, dass die Eltern alles tun, um sie und sich selbst zu schützen. Eltern können betonen, dass der Krankheitsverlauf von Corvid-19 für die große Mehrheit der PatientInnen unkritisch ist. Sie können ihre Kinder auch dazu anregen, ihre Gefühle in einem Bild oder einer Geschichte auszudrücken.
Schulkinder verstehen bereits, dass große Anstrengungen unternommen werden, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und ÄrztInnen an einem Impfstoff arbeiten. Doch auch die Ausmaße der aktuellen Pandemie sind ihnen eher bewusst. Das kann Ängste um das Wohl der eigenen Familie wecken. Moralische Fragen von Schuld und Strafe stehen bei Schulkindern oft im Mittelpunkt. Sie fragen nach, warum ihre eigene Schule geschlossen wurde oder was passiert, wenn eine bekannte Person an dem Virus erkrankt, und wollen Verantwortlichkeiten geklärt wissen. Eltern können hier vor allem auf kindgerechte Informationen verweisen.
Bei Teenagern bedeuten Auflagen wie Quarantäne oder die Absage von Veranstaltungen besondere Einschränkungen und können in ihnen ein Gefühl der Ungerechtigkeit wecken. In diesem Alter kommen auch verstärkt politische Fragen auf. Eine gute Gelegenheit, darüber zu sprechen, wie Nachrichten entstehen, gemeinsam Artikel zu lesen und Quellen zu überprüfen, wenn Informationen unglaubwürdig erscheinen. Wichtig dabei: selbst nichts teilen oder posten, wenn die Quelle merkwürdig ist.