Clever in Sonne und Schatten - Programm für Kitas

Endlich Frühling! Nicht nur die Temperaturen steigen, sondern auch der UV-Index (UVI) und damit die Gefahr für Sonnenbrand. Kinderhaut ist der UV-Strahlung gegenüber besonders empfindlich, da die Stammzellen der Haut noch viel dichter unter der Hautoberfläche liegen als bei Erwachsenen. UV-bedingte Schädigungen der Haut im Kindesalter wiederum erhöhen das Risiko, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken.

Um bereits die Jüngsten an das richtige Sonnenschutzverhalten heranzuführen, wurde vom Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) – in Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe, der Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Prävention e. V. und der Universität zu Köln/Uniklinik Köln – ein Sonnenschutzprojekt für Kitas entwickelt.

„Clever in Sonne und Schatten für Kitas – mit dem SonnenschutzClown“ richtet sich in erster Linie an Einrichtungen, in denen Drei- bis Sechsjährige betreut werden. Das kostenfrei erhältliche und komplett werbefreie Projektpaket enthält Materialien, mit denen Erzieherinnen und Erzieher selbstständig eine Projektwoche durchführen können. Dazu gehören unter anderem eine interaktive Weiterbildung für das pädagogische Kita-Team (auf DVD), verschiedene Aktivitätsvorschläge für die tägliche Arbeit mit den Kindern sowie eine kindgerechte DVD mit dem „Lied vom Sonnenschutz“ und kurzen Filmen zum Sonnenschutz.

Neben der Vermittlung der wichtigsten Sonnenschutzmaßnahmen – das Aufsuchen von Schatten, das Tragen von schützender Kleidung, Sonnenbrille und -hut und die Verwendung von Sonnencreme – kommt bei dem Projekt auch der Spaß nicht zu kurz. „Hauptfigur des Projekts ist der SonnenschutzClown Zitzewitz“, erläutern Dr. Friederike Stölzel und Vera Fieber vom Präventionszentrum des UCC. „Clown Zitzewitz bringt beim Sonnenschutz leider einiges durcheinander. Mit seinen Tollpatschigkeiten kommt er bei den meisten Kindern ziemlich gut an. Die wissen nämlich ziemlich gut, wie Sonnenschutz richtig geht, zum Beispiel, dass man die Sonnenmilch nicht trinkt, sondern auf die Haut aufträgt, oder dass der Sonnenbrand nicht von der Feuerwehr gelöscht werden kann. So werden die Kinder auf altersgerechte Weise zu kleinen Sonnenschutzexperten.“

Im vergangenen Jahr wurde das Projektpaket bereits an über 700 Kitas in ganz Deutschland verschickt. Schon 70 Kitas konnten vom UCC und der Deutschen Krebshilfe als „Clever in Sonne und Schatten“-Kita ausgezeichnet werden und sind nun auf einer interaktiven Deutschlandkarte auf der Homepage der Deutschen Krebshilfe zu finden. „Wir stellen uns diese Karte wie einen großen Sonnenschutzschirm vor, der sich über ganz Deutschland spannt“, so Vera Fieber. „Und wir hoffen natürlich, dass in diesem Jahr noch viele weitere Kitas an unserem Projekt teilnehmen.“

Nicht nur die Kinder profitieren von der Sonnenschutzbotschaft. Seit 2015 sind Plattenepithelkarzinome (eine Form des „hellen“ Hautkrebses) und multiple aktinische Keratosen (Vorstufen des Plattenepithelkarzinoms) als Berufskrankheiten anerkannt. Dies betrifft Menschen, die viel Zeit im Freien arbeiten und der natürlichen UV-Strahlung in höherem Maße ausgesetzt sind als andere Berufsgruppen. Seitdem machen auch immer mehr Erzieherinnen und Erzieher diese berufsbedingte Erkrankung geltend. Damit es erst gar nicht zur Erkrankung kommt, ist Vorsorge durch angemessenes Sonnenschutzverhalten in dieser Berufsgruppe besonders wichtig. (vf)

Weitere Informationen und Bestellung des kostenfreien Projektpakets

Projektflyer

Quelle

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden