Soziale Kontakte nehmen wieder zu
Nur noch 60 Prozent der Befragten geben an, sich aufgrund der Pandemie seltener mit Bekannten zu treffen. Dennoch wird eine Ansteckung über die Nähe zu anderen Menschen von der Mehrheit noch immer als wahrscheinlich eingeschätzt. Dabei besteht jedoch ein Unterschied zwischen den Altersgruppen. Dies zeigt der aktuelle Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung.
Sich mit Freundinnen und Freunden verabreden, das Leben an der frischen Luft genießen: Trotz der Corona-Pandemie normalisiert sich der Alltag wieder. Darauf deuten die aktuellen Umfrageergebnisse des BfR-Corona-Monitors hin. Danach sagen nur noch 60 Prozent der Befragten, dass sie sich seltener mit Bekannten treffen. Lediglich 51 Prozent geben an, zum Schutz vor einer Ansteckung seltener ihr Zuhause zu verlassen. Anfang des Monats schränkten sich in dieser Hinsicht noch 60 Prozent ein. Gleichzeitig sank der Anteil der Personen, die sich um die Auswirkungen des Virus auf ihre sozialen Beziehungen Sorgen machen, auf 15 Prozent. „Es wird deutlich, dass für viele Menschen das Leben wieder stärker in die gewohnten Bahnen zurückkehrt“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
Dennoch wird eine Ansteckung über die Nähe zu anderen Menschen von der Mehrheit noch immer als wahrscheinlich eingeschätzt. Hierbei lässt sich jedoch ein deutlicher Unterschied zwischen den Altersgruppen beobachten: Während 78 Prozent der Menschen unter 40 Jahren eine Infektion über diesen Weg als wahrscheinlich ansehen, liegt dieser Anteil bei den ab 60-Jährigen nur bei 41 Prozent. Dies kann unter anderem damit zusammenhängen, dass Ältere oft weniger soziale Kontakte haben und so in ihrem Alltag deutlich weniger Personen begegnen als Jüngere.
Die meisten gesetzlichen Bestimmungen zum Umgang mit anderen Personen in der Öffentlichkeit finden dagegen altersunabhängig nach wie vor eine breite Zustimmung. So werden sowohl die Maskenpflicht als auch die Abstandsregelung von jeweils rund 90 Prozent der Befragten als angemessen eingeschätzt – und ähnlich viele Personen geben an, diese Maßnahmen auch im Alltag umzusetzen.
Das BfR passt seine FAQs zum Thema Coronavirus laufend dem Stand der Wissenschaft an.
Über den BfR-Corona-Monitor
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Zwischen dem 24. März und 26. Mai 2020 wurden dazu jede Woche rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu ihren Schutzmaßnahmen befragt. Seit Juni 2020 wird die Befragung im Zwei-Wochen-Rhythmus mit jeweils rund 1.000 Befragten fortgeführt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.
BfR-Corona-Monitor (Stand 15.-16. September 2020) (PDF, 425 KB)
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.