Junge Menschen besonders von Homophobie und Diskriminierung betroffen
Anlässlich des Coming-Out-Days am 11. Oktober 2020 wies die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf neue Studiendaten zum Thema Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung hin. Diese zeigen: Homophobie und Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung sind nach wie vor ein gesellschaftliches – und gesundheitlich bedeutendes – Problem.
Dies zeigen die aktuellen Befragungsergebnisse der Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland – GeSiD“, die von der BZgA zusammen mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und dem Meinungsforschungsinstitut KANTAR erhoben wurden.
Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Junge Menschen sind von Homophobie – einer ablehnenden und feindlichen Haltung gegenüber Menschen, die sich auch zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen – und Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung besonders betroffen. Die neuen Studiendaten zeigen: Jede fünfte lesbische, bi- und asexuelle Frau im Alter zwischen 18 und 35 Jahren gibt an, bereits Erfahrungen mit Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Identität gemacht zu haben. Bei homosexuellen, bi- und asexuellen Männern im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sind es sogar 63 Prozent. Die BZgA bietet jungen Menschen, Eltern und Bezugspersonen Hilfestellungen für den Prozess des Coming-outs und qualitätsgesicherte Informationen rund um das Thema sexuelle Vielfalt.“
Erfahrungen mit Homophobie und Diskriminierungen gefährden das eigene Selbstwertgefühl und das psychische Wohlbefinden. So geben neun von zwölf Befragten an, dass sie Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung als belastend erleben. Um dem entgegenzuwirken und junge Menschen in ihrer sexuellen Identität zu stärken, hat die BZgA im Rahmen des Präventionsprogramms LIEBESLEBEN verschiedene Angebote entwickelt, beispielsweise die beiden Broschüren zum Thema „Sexuelle Vielfalt und Coming-out“, die sich an Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern und Bezugspersonen richten. Zudem erhalten Jugendliche unter www.liebesleben.de und über die Social-Media-Kanäle des Programms hilfreiche Tipps und Unterstützung, die ein Coming-out erleichtern können und zum Abbau von Vorurteilen beitragen.
Weitere Informationen von LIEBESLEBEN zu sexueller Vielfalt
Infoblatt zu den GeSiD-Studienergebnissen