Mein Kind hat sich verlaufen - was nun? Damit erst gar nichts passiert

Gerade erst ist ein 8-jähriges Mädchen im Bayerischen Wald zwei Tage verschwunden gewesen, weil es seine Eltern verloren hatte. Wie solche schlimmen Ereignisse vorgebeugt werden können und was zu tun ist, wenn's passiert, hat der Deutsche Alpenverein zusammengefasst.

Wandern mit den Kleinen macht im Regelfall Spaß, doch bevor es losgeht, sollten ein paar ernste Dinge besprochen werden. Denn was, wenn ein Kind verloren geht? Im Idealfall sollte man Kindern bereits vor der Wanderung erklären, was zu tun ist, falls es sich verläuft.

Beim Reden mit Kindern klare Ansagen machen:

  • Weg nicht verlassen.
  • Zum Weg zurückkehren.
  • Wenn beides nicht geht: vor Ort bleiben.

Ausrüstung

  • Kinder sollten einen eigenen, kleinen Rucksack bei sich tragen, in den ein paar wichtige Sachen gepackt werden können.
  • Eltern können ihrem Kind eine Trillerpfeife mitgeben. Sie wiegt praktisch nichts und das Kind kann sich im Notfall bemerkbar machen.
  • Eine Rettungsdecke (faltbare Aluminiumfolie) kann in den Rucksack des Kindes gepackt werden.
  • Auch ein Getränk ist wichtig, damit das Kind genügend Flüssigkeit bei sich hat.
  • Kinder sollten eine Jacke bei sich haben, sie schützt vor Nässe und Kälte.
  • Eine Stirnlampe oder Taschenlampe ist hilfreich, wenn es dunkel wird. Damit kann sich das Kind über weite Strecken bemerkbar machen.
  • Falls das Kind schon ein eigenes Handy besitzt, kann man es mit den in Rucksack geben. Oft können über einen Messengerdienst oder eine gesonderte App Tracking-Funktionen genutzt werden, falls man das möchte. An Felswänden und in Schluchten ist der Empfang oft gestört, im bayerischen Alpenraum sind Netzausfälle aber immer seltener und der Suchradius kann im Notfall zumindest eingegrenzt werden. 

Wie sollten Eltern reagieren?

Grundsätzlich gilt erstmal: Ruhe bewahren

  • Falls man sich zur Suche aufteilt, sollte hier klar abgesprochen werden, wer wann und wo sucht, damit sich nicht der Rest der Familie verliert.
  • Man muss immer auch an die eigene Sicherheit denken. Wichtig ist, seine eigenen Kompetenzen gut einzuschätzen, damit man sich selbst nicht gefährdet.
  • Die Rettung bzw. Bergwacht sollte besser zu früh als zu spät alarmiert werden, vor allem wenn sich Dunkelheit anbahnt.

Eltern tragen allerdings auch die Verantwortung für ihre Kinder und haben somit Aufsichtspflicht. Kinder im Kindergartenalter darf man nicht aus den Augen verlieren, ältere Kinder müssen in Rufweite bleiben. Je nach Alter kann dann der "Freiheitsgrad" angepasst werden.

Quelle

Deutscher Alpenverein