Omicron kann möglicherweise ein Krupp-Syndrom (Pseudo-Krupp) begünstigen
Amerikanische Forscher weisen darauf hin, dass die Omicron-Variante bei einigen Kindern unter fünf Jahren möglicherweise auch einen Pseudo-Krupp fördern kann. Der Pseudo-Krupp ist durch einen charakteristischen bellenden Husten und gelegentlich Atemnot (erschwerte Einatmung) gekennzeichnet.
Die Häufigkeit eines Pseudo-Krupps im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion stieg im Dezember 2021 in den USA zu einem Zeitpunkt stark an, an dem auch die Omicron-Variante in den USA auftrat. „Während frühe Varianten typischerweise zu Infektionen der unteren Atemwege führten, betrifft die Omicron-Variante eher die oberen Atemwege. Die im Vergleich zu Erwachsenen kleinen oberen Atemwege bei Kindern begünstigen dann eine Laryngotracheobronchitis, d.h. eine Entzündung und dadurch bedingte Verengung des Kehlkopfes, der Luftröhre und der großen Bronchien von Kindern“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Der Pseudo-Krupp tritt gewöhnlich im Zusammenhang mit einer Infektion durch saisonale Viren auf.
"Im Gegensatz zum Pseudo-Krupp tritt das sogenannte echte Krupp-Syndrom bei Masern und Diphtherieerkrankungen auf und wird wegen seiner schweren, gelegentlich mit sog. Pseudomembranen einhergehenden, querschnittsverengenden Schwellung von Kehlkopf und Luftröhre gefürchtet, durch die die Atmung lebensgefährlich erschwert werden kann. Davon abzugrenzen sind die ebenfalls gefährlichen Entzündungen des Kehldeckels, die durch das Bakterium Haemophilus influenzae hervorgerufen werden. Bei diesen schweren Krankheiten kann das Kind nicht mehr schlucken, sodass der Speichel aus dem Mund fließt. Gegen alle diese Erkrankungen wird bereits im frühen Säuglingsalter im Rahmen der 6-fach-Impfungen geimpft“, ergänzt Dr. Fegeler.
Kleine Kinder, die aufgrund ihres Alters noch nicht gegen Corona geimpft werden können, können nur durch die Impfung von ihren Familienangehörigen und Kontaktpersonen vor diesem „Corona-Krupp-Husten“ geschützt werden.
Quellen: PIDS, AAP News, Pediatrics