Demokratie & Vielfalt - Alle inklusive? Der KiTa-Podcast
Die Kindertagesbetreuung steht derzeit vor vielen, teils neuen Herausforderungen. Um aktuelle Themen, die für die frühkindliche Demokratie- und Vielfaltsbildung von Relevanz sind, niedrigschwellig aufgreifen zu können, hat das Projekt „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ eine gemeinsame Podcast-Reihe entwickelt. Dieses Format vermittelt Inhalte fundiert und kurzweilig und kann vielfältig eingesetzt werden: zur individuellen Information sowie als Bestandteil von Teambesprechungen sowie Fort- und Weiterbildungen.
In der Reihe gibt die bekannte Podcasterin Katrin Rönicke im Gespräch mit renommierten Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft der Kindertagesbetreuung sowie Demokratie- und Vielfaltsbildung, Antworten auf die Frage, wie eine inklusive demokratische Praxis in Kitas und Kindertagespflege gelebt werden kann.
Darum geht es im KiTa-Podcast
Die zentralen Projektthemen Demokratie und Vielfalt umfassen neben Fragen der demokratischen Partizipation von Kindern, Eltern/Familien, Fachkräften und Kindertagespflegepersonen auch Aspekte eines diskriminierungsfreien und inklusiven Umgangs mit gesellschaftlicher Vielfalt in der Kindertagesbetreuung. Wie Vielfalt anerkannt und wertgeschätzt, Diskriminierung abgebaut und inklusive demokratische Beteiligungsstrukturen geschaffen werden können – darum geht es in dieser Podcast-Reihe.
In Anbetracht der anhaltende Pandemie-Situation sowie der aktuellen Lage in der Ukraine, rückt die Bedeutung einer strukturellen und kinderrechtsbasierten Verankerung von Vielfalt und Demokratie in der frühkindlichen Bildung noch einmal mehr in den Fokus. Die Trias des Auftrags der Kindertagesbetreuung - Erziehung, Betreuung und Bildung - wurde vor dem Hintergrund der sozioökonomischen Auswirkungen der Corona-Krise in der öffentlichen Debatte oft auf den Betreuungsaspekt reduziert. Die daraus resultierende Einschränkung der Rechte von Kindern, etwa auf Beteiligung, wurden nur wenig in der öffentlichen Diskussion thematisiert. Und auch die nun hier ankommenden Kinder aus der Ukraine haben ein Recht auf Bildung und Teilhabe im Rahmen der Angebote der Kindertagesbetreuung.
Weil Machtverhältnisse und Diskriminierung vor der Kindertagesbetreuung nicht haltmachen, setzt sich der Podcast auch mit verschiedenen Diskriminierungsformen auseinander. Unter anderem wird der Umgang mit Rassismus in der Kindertagesbetreuung thematisiert sowie die Diskriminierung von Kindern aufgrund ihrer sozialen Herkunft und ihres sozioökonomischen Status.
Ziel ist es, die Kindertagesbetreuung zu einem Ort zu machen, an dem die Kinderrechte im Alltag konsequent umgesetzt werden und an dem jedes Kind die Erfahrung machen kann, dass es dazugehört, wertgeschätzt wird und etwas bewirken kann.
Themen der ersten Folgen: Partizipation in Krisenzeiten, Klassismus und Rassismus im KiTa-Alltag
Die erste Folge widmet sich dem Thema der „Partizipation von Kindern in der Kita in Krisenzeiten“. Zu Gast bei Katrin Rönicke ist Prof. Dr. Raingard Knauer, die bereits seit 20 Jahren zu der Frage forscht, wie man junge Kinder demokratisch beteiligen kann. Sie berichtet, inwiefern die Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern durch die Corona-Pandemie gefährdet werden und wie pädagogische Fachkräfte in solchen herausforderungsvollen Zeiten Partizipation dennoch ermöglichen können.
Klassismus als Diskriminierungsform ist der Themenschwerpunkt der zweiten Folge. In „Na Klasse! Die Kindertagesbetreuung, das Virus und der Klassismus“ fragt Katrin Rönicke ihre Gäste Francis Seeck und Katrin Reimer-Gordinskaya, wie Benachteiligungen und Privilegien die Teilhabe von Kindern und ihren Familien beeinflussen. Wie kann Klassismus in der Kita erkannt werden? Und wie kann dieser Diskriminierungsform begegnet werden?
Mit rassistischen Aussagen oder Denkstrukturen würden sich die Wenigsten identifizieren. Und doch ist (Alltags-)Rassismus in unserer Gesellschaft weit verbreitet und macht auch vor den Türen der KiTa nicht Halt. In der dritten Folge, „Kita ohne Rassismus – Von der Haltung zum Handeln“, beleuchtet Katrin Rönicke gemeinsam mit ihren Interviewpartnerinnen Aileen Puhlmann und Christiane Kassama, was Rassismus ist, wie Akteur*innen rassistische Strukturen, Äußerungen und Handlungen in der Kindertagesbetreuung erkennen können und welche Möglichkeiten und Wege es gibt, entschieden dagegen vorzugehen.
Ausblick: Die Themen der nächsten Folgen
Die vierte Folge wird die Partizipation am Übergang Kita-Schule und die Rolle der Fachkräfte sowie Eltern dabei in den Blick nehmen. Die Beteiligung von Kindern und deren Bezugspersonen an der Gestaltung dieses ersten Bildungsübergangs ist von zentraler Bedeutung, damit die in der Kita erworbenen Demokratiekompetenzen von Kindern auch beim Übergang in die Primarbildung berücksichtigt werden und die demokratiebildenden Impulse des Elementarbereichs nicht verhallen.
Die Podcast-Reihe wird bis 2024 fortgesetzt und sich dabei unter anderem mit den Themenschwerpunkten Adultismus und Digitalisierung in der Kindertagesbetreuung beschäftigen.
Der Podcast ist auf den bekannten Streaming-Plattformen, YouTube und unter https://www.duvk.de/podcast zu finden.
Das Begleitprojekt „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ ist ein gemeinsames Vorhaben der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ von 2020 bis 2024 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Weitere Informationen zu den Angeboten des Begleitprojekts finden Sie unter www.duvk.de.
Quelle
Koordinierungsstelle „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“