Wichtige Nährstoffe für die Gehirnentwicklung in den ersten Lebensjahren: Eisen, Jod und Vitamin B12

In den ersten Lebensjahren wächst das Gehirn eines Menschen rasant. Die Mikronährstoffe Eisen, Jod und Vitamin B12 sind für die geistige Entwicklung in diesen Jahren besonders wichtig. Im ersten Lebensjahr verdoppelt das Gehirn des Babys beispielsweise seine Größe.

Studien haben u.a. darauf hingewiesen, dass bei etwa 30% der Säuglinge die Eisenspeicher erschöpft sind, ohne dass sich Anzeichen dafür erkennen lassen. Eisenmangel in dieser Entwicklungsphase kann langfristig die neuronale und damit auch die kognitive Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. „Die meisten gesunden Säuglinge besitzen bei der Geburt noch von der Mutter ausreichende Eisenvorräte. Dieser ist nach sechs Monaten allmählich erschöpft und die Muttermilch allein kann den Eisenbedarf des Säuglings nicht mehr decken. Deshalb sollten Eltern zu Beginn der Beikost auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Babys, die per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind oder Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel, da ihr Eisenspeicher bei der Geburt möglicherweise nicht ausreichend aufgefüllt war. Eisen kann in zwei Formen in der Nahrung gefunden werden: in tierischen Lebensmitteln, das aus Hämoglobin und Myoglobin gewonnen wird, und anorganisches Eisen, das hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Tierisches Eisen kann der Körper gut aufnehmen und verwerten (bis zu 25%). Bohnen und Hülsenfrüchte, dunkelgrünes Blattgemüse, Trockenfrüchte, Nüsse und Samen sowie Vollkorngetreide und Brote gehören zu eisenreichen, fleischlosen Lebensmitteln.

In Deutschland nutzen die meisten Eltern die Fertigbreis - zumindest teilweise. Dadurch kann eine Jodaufnahme im Bereich der Referenzwerte gewährleistet werden, sofern jodangereicherte Produkte verwendet werden. „Selbst zubereitete Breis versorgen Babys i.d.R. unzureichend mit Jod. Milch und Fisch (in geringem Umfang) liefern zwar Jod, doch um einem Mangel vorzubeugen, sind oft Jodtabletten erforderlich“, gibt Dr. Niehaus zu bedenken.

Eine vegane Ernährung ohne Ergänzung durch Vitamin-B12-Tabletten ist bei Schwangeren und Stillenden riskant, da sich bereits beim ungeborenen Kind Schäden entwickeln können. Muskuläre Schwäche, Gedeihstörungen, Blutarmut und eine veränderte Gehirnentwicklung sind die Folge. „Vegane ernährte kleine Kinder sollten mit der Zuführung von B12 mit dem Beginn der Beikost starten. Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern beraten“, empfiehlt Dr. Niehaus.

Quellen: Nutrients (1, 2), Monatsschr Kinderhlkd

Quelle

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) 

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
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