Große Mehrheit der Eltern will Vermittlung digitaler Kompetenzen im Unterricht

Während die Diskussionen um die Fortsetzung des Digitalpakt Schule zwischen Bund und Ländern anhalten, sind sich Eltern in Deutschland und Europa einig: Digitale Kompetenzen sind unverzichtbar in Vorbereitung auf eine zunehmend von Digitalität geprägte Welt. Eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts IPSOS von 10.000 Eltern in zehn europäischen Ländern im Auftrag der Vodafone Group Foundation zeigt, dass eine Mehrheit von 79 Prozent der Eltern in Deutschland (85 Prozent in Europa) digitale Kompetenzen als äußerst wichtig für die Zukunft ihrer Kinder ansehen. 

Technologieoffenheit der Eltern für Vermittlung digitaler Kompetenzen

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass digitale Kompetenzen für Eltern in Deutschland wie in ganz Europa von großer Bedeutung sind. Es ist ermutigend zu sehen, dass die Mehrheit der Eltern die Einführung digitaler Technologien im Klassenzimmer befürwortet“, erklärt Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland. „Nun müssen wir sicherstellen, dass wir auch die Kompetenzen unserer Kinder in Bereichen wie Resilienz, kritischem Denken und kreativem Problemlösen weiterentwickeln, um sie auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten.“

Bewusstsein für Chancen und Risiken digitaler Technologien

Eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent der befragten Eltern in Deutschland (89 Prozent in Europa) unterstützt die Idee, dass digitale Kompetenz als zentrales Lernziel an Schulen eingeführt wird. Darüber hinaus sind viele der Meinung, dass digitale Technologien nicht nur in vereinzelten Fächern, sondern im gesamten Lehrplan der Schule eingesetzt werden sollten – und dass, obwohl Eltern durchaus auch die Risiken sehen, die mit der Nutzung digitaler Technologien einhergehen. Im europäischen Vergleich sehen sich mehr deutsche Eltern als „digitale Anfänger:innen“ (36 Prozent zu 29 Prozent). Eltern mit hoher digitaler Kompetenz sprechen dabei häufiger mit ihren Kindern über Chancen und Risiken digitaler Technologien. Jedoch wollen auch Eltern, die sich selbst als „digitale Anfänger:innen“ bezeichnen, ihre Kinder bestmöglich unterstützen.

Mehr Fortbildungen und einheitliche europäische Standards

Die befragten Eltern gaben außerdem an, dass sie von der Politik verstärkte Maßnahmen erwarten, wie zum Beispiel mehr Fortbildungen für Lehrer:innen über den Einsatz digitaler Werkzeuge im Unterricht sowie eine erhöhte Finanzierung für digitale Technologien. Zudem befürworteten 69 Prozent der deutschen Eltern europaweit einheitliche Standards für die Nutzung digitaler Technologien an Schulen, um junge Menschen auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten und die Kompetenzen für die Zukunft – die sogenannten „21st Century Skills“ – zu fördern.

57 Prozent der Eltern in Deutschland sehen die Schule ihrer Kinder als gut genug ausgestattet, um hochwertige digitale Bildung zu vermitteln. Dieser Wert ist in den übrigen europäischen Ländern etwas besser (62 Prozent). Ebenfalls ein Unterschied besteht bei der Antwort auf die Frage nach der Verantwortung der Schulen und ihrer Fähigkeit, Kompetenzen wie Resilienz (Deutschland: 78 Prozent; Europa: 84 Prozent), Empathie (Deutschland: 74 Prozent; Europa: 83 Prozent) und kreatives Problemlösen (Deutschland: 84 Prozent; Europa: 89 Prozent) zu fördern.

Die Studie kann unter diesem Link heruntergeladen werden.

Methodik der Studie

Die Erhebung wurde vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Vodafone Group Foundation in zehn europäischen Ländern durchgeführt: Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Italien, Niederlande, Portugal, Rumänien, Spanien, Türkei und Ungarn. Die Erhebung fand im Zeitraum vom 23. Februar bis zum 1. März 2023 statt. In allen zehn Ländern nahmen je 1000 Eltern schulpflichtiger Kinder an Online-Befragungen (CAWI = Computer Assisted Web Interviewing) teil. In Deutschland wurden 1000 Eltern schulpflichtiger Kinder in der Grundschule, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II über CAWI befragt.

Quelle

Vodafone Stiftung