Aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus
Kinder und Jugendliche in ihrem Demokratiebewusstsein unterstützen, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sensibilisieren und gleichzeitig die Lesemotivation und -kompetenz stärken – das ist das Ziel des Projekts „Gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus – Prävention und Sensibilisierung“ der Stiftung Lesen. Unter Förderung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, wurden umfangreiche Medienpakete für Schulen und außerschulische Einrichtungen zusammengestellt, begleitet von pädagogischen Materialien und Online-Seminaren für pädagogische Fachkräfte.
Sowohl im außerschulischen wie auch schulischen Umfeld sind Kinder und Jugendliche häufig mit diskriminierenden bis hin zu rassistischen Aussagen konfrontiert, entweder gegenüber der eigenen Person oder im direkten Umfeld. Schulen und pädagogische Einrichtungen sind daher wichtige Orte zur Diskriminierungsprävention, denn hier kann eine Vielzahl an Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft erreicht werden. Genau da setzt das Projekt „Gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus – Prävention und Sensibilisierung“ der Stiftung Lesen an. Ziel des Angebots ist es, durch den Einsatz von altersgemäßen Lesestoffen und anderer Medien die Sozial- und Bildungskompetenzen von Kindern und Jugendlichen zwischen ca. 8 und 14 Jahren auszubauen:
„Bei diesem Projekt gehen die Stärkung des Demokratiebewusstseins und Leseförderung Hand in Hand. Lesen ist eine Basiskompetenz. Sie ermöglicht den Zugang zu Bildung und ist der Schlüssel zur Welt. Wer nicht richtig lesen kann, kann politische, gesellschaftliche oder auch wissenschaftliche Informationen nicht richtig verarbeiten und einordnen. Gerade heute mit dieser ungefilterten Vielzahl an Nachrichten und Desinformationen, vor allem auch im digitalen Raum, ist Lesekompetenz wichtiger denn je. Mit diesem Projekt wollen wir das Bewusstsein und die Eigenverantwortung junger Menschen gegenüber menschenfeindlichen Tendenzen über die Förderung der Lese- und Medienkompetenz stärken“, berichtet Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen.
Schulen fördern Lesekompetenz und Demokratiebewusstsein
Im Rahmen des Angebotes konnten bundesweit 300 Schulen und außerschulische Einrichtungen an dem Projekt teilnehmen. Eine Lehrkraft aus Brandenburg berichtet: „Gerade in der aktuellen politischen Lage ist die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen gegenüber Themen wie Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus wichtiger denn je! Die Reaktionen auf die aktuellen Ereignisse in Israel zeigen das täglich. Die Medienboxen der Stiftung Lesen unterstützen uns dabei, wirklich schwierige Themen an unsere Schülerschaft heranzutragen und ins Gespräch zu kommen. Dadurch werden Kinder und Jugendliche nicht nur in ihrer Lesekompetenz gestärkt, sondern lernen Verantwortung zu übernehmen und sich für Demokratie stark zu machen!”
Der Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist Rassismusprävention ein wichtiges Anliegen: „Rassismus und Antisemitismus sind leider für viele Kinder und Jugendliche Alltag – in der Schule wie in der Freizeit. Umso wichtiger ist es, dass wir junge Menschen dabei unterstützen, sich Kompetenzen anzueignen, sich eine eigene Meinung zu bilden, Desinformationen zu erkennen und anderen Menschen respektvoll zu begegnen. Lesen ist nicht nur unerlässlich für Chancengleichheit und den Zugang zu Bildung, sondern auch die Basis für Demokratie.“
Diskriminierungsprävention von Anfang an
Über den Einsatz abwechslungsreicher altersgerechter Medien werden Kinder und Jugendliche im Rahmen des Projekts über verschiedene Formen von Diskriminierung aufgeklärt und sensibilisiert. Die Geschichten in Büchern und Filmen bieten Identifikationspotenzial, eröffnen Denk- und Handlungsalternativen, die im geschützten Raum in fachübergreifender und außerunterrichtlicher Gruppenarbeit ausprobiert und auf konkrete Alltagssituationen übertragen werden können. Dadurch lernen Kinder und Jugendliche Verantwortung zu übernehmen und sich für Demokratie stark zu machen. Gleichzeitig werden sie in ihrer Lesemotivation- und Lesekompetenz gestärkt und ihre Sozialkompetenzen nachhaltig gesteigert. Pädagogische Fach- und Lehrkräfte bekommen über Begleitmaterialien und digitale Einführungsseminare Impulse, wie mit menschenverachtenden und antidemokratischen Tendenzen im Schul- und Einrichtungsalltag umgegangen werden kann und wie Kinder und Jugendliche beispielsweise über den Umgang mit Fake News aufgeklärt werden können. Für November 2023 ist ein digitaler Fachvortrag aus dem Kontext der Kinder- und Jugendarbeit zu den Themen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus geplant.