Ein Großteil der jungen Menschen ist mit seinem Leben zufrieden

Trotz der Herausforderungen wie der Corona-Pandemie und der Klimakrise sind junge Menschen in Deutschland überwiegend mit ihrem Leben zufrieden, zeigt eine Studie des Deutschen Jugendinstituts. Dennoch gibt es Herausforderungen, insbesondere für benachteiligte Gruppen, und die Bedeutung von Familie und Bildung wird betont.

Junge Menschen in Deutschland sind trotz der Folgen der Corona-Pandemie, der Klimakrise und der wirtschaftlichen Unsicherheiten überwiegend mit ihrem Leben zufrieden. Das zeigen Auswertungen der Wissenschaftler*innen des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Die junge Generation berichtet von einem überwiegend hohen Wohlbefinden: 87 Prozent der Kinder von 5-11 Jahren äußern in der Befragung, in den letzten Wochen viel gelacht und Spaß gehabt zu haben. Auch Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12-32 Jahren sind mehrheitlich zufrieden mit ihrem Leben – dennoch fühlen sich 6 Prozent oft isoliert. Die Studie verdeutlicht, wie wichtig Mitschüler*innen, Freund*innen, gesellschaftliche Teilhabe und politisches Engagement für das Wohlbefinden junger Menschen sind. Wohlstand ist entscheidend, aber wahres Wohlbefinden geht darüber hinaus.

„In der Studie werden auch große Herausforderungen sichtbar: Besonders vulnerable Gruppen, etwa von Armut oder Diskriminierung betroffene junge Menschen, haben es bei ihrem Start in ein selbstbestimmtes Leben immer noch schwer. Für ihre Stärkung und die Sicherung guter Entwicklungsbedingungen für alle brauchen wir weiterhin breite Anstrengungen. Eine Schlüsselrolle für das Wohlergehen spielen Familie, Freunde und Bildungsorte. Sie geben Halt und tragen zur Resilienz bei,“ 

erklärt Prof. Dr. Sabine Walper, Direktorin des DJI. In Zeiten von Homeoffice und Vätermonaten zeigt die Studie auch, wie sich Familien in einem sich wandelnden Alltag organisieren. Doch auch die Belastung von Müttern, vor allem Alleinerziehenden, bleibt weiterhin ein zentrales Thema.

Diese und weitere Ergebnisse bietet die aktuelle Veröffentlichung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) „AID:A 2023 Blitzlichter“. Das DJI stellte die Ergebnisse des Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A)“ am 9. Dezember 2024 in Berlin vor.

Bundesjugendministerin Lisa Paus: 

„Die junge Generation steht vor großen Herausforderungen, dennoch zeigen sich junge Menschen zuversichtlich. Indem wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ernst nehmen und ihnen zuhören, stärken wir sie. Wir müssen wissen, was junge Menschen brauchen, was ihren Alltag ausmacht. Die Jugendstudie AID:A zeigt uns, wo die Familien- und Jugendpolitik Früchte trägt und wo wir noch handeln müssen. Es besorgt mich, dass viele junge Menschen über Diskriminierung berichten. Oder wie oft finanzielle Armut den Weg in ein selbstbestimmtes Leben verhindert. Das dürfen wir nicht tolerieren – jeder junge Mensch muss gerechte Chancen haben! Unsere Aufgabe ist es, auch die digitale Welt sicher und fair zu gestalten. Junge Menschen wollen sich einbringen, sie wollen die Demokratie von morgen mitgestalten. Unser gemeinsames Ziel muss es sein: politisches Handeln verlässlich an den Interessen künftiger Generationen auszurichten."

Bundesweit repräsentative Langzeitstudie

„Unser DJI-Survey legt den Fokus auf junge Menschen und ihre Familien. Er informiert über vielfältige Facetten ihrer Lebensbedingungen und deren Bedeutung für das Aufwachsen und ihr Wohlergehen. Die Daten liefern eine wichtige empirische Fundierung zur am DJI breit aufgestellten und langjährig etablierten Sozial- und Bildungsberichterstattung über junge Menschen,“ 

betont die DJI-Forschungsdirektorin Prof. Dr. Susanne Kuger.

AID:A-Daten bieten umfassende Einblicke in das Aufwachsen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie deren Familien. Der Survey, der im Rahmen der institutionellen Zuwendung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird, beleuchtet dabei nicht nur aktuellen Lebenslagen, sondern knüpft an frühere Befragungen der Teilnehmenden an und wird auch deren zukünftige Entwicklungsbedingungen verfolgen. Die aktuelle Erhebungswelle aus dem Jahr 2023 umfasst fast 10.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von der Geburt bis zum 32 Lebensjahr sowie mehr als 6.000 Eltern aus insgesamt 5.400 Haushalten in Deutschland. Erfasst wurden Themen wie soziale Teilhabe, Bildung, Gesundheit, familiäre und finanzielle Verhältnisse sowie Herausforderungen wie Diskriminierung oder Cybermobbing.

Die AID:A-Ergebnisse fließen in zentrale Berichte wie den Kinder- und Jugendbericht sowie den Bildungsbericht der Bundesregierung ein und sind wichtige Grundlage für die Gestaltung von Familien- und Jugendpolitik.

Weitere Informationen

Quelle

Deutsches Jugendinstitut (DJI)