Zwischenzeugnis oder Zwischenbericht – Hauptsache informiert!
Zum Halbjahr an den Schulen ist das Zwischenzeugnis in aller Munde. Doch an wie vielen Schulen gibt es das noch? Der bpv hat an Gymnasien und FOSBOS in Bayern nachgefragt, wie Schülerinnen und Schüler zum Halbjahr über den aktuellen Leistungsstand informiert werden. Das Ergebnis: An nur noch einem guten Drittel der 113 befragten Schulen gibt es das klassische Zwischenzeugnis.
Neben dem guten Drittel (32,7%) mit Zwischenzeugnis geben fast die Hälfte (47,8%) der Gymnasien und FOSBOS an, Zwischenberichte auszustellen. Ein knappes Fünftel (19,5%) arbeitet mit beidem – einem Zwischenzeugnis und Zwischenberichten. Zwischenberichte sind Übersichten über alle Noten aller Fächer zu einem bestimmten Zeitpunkt. Meist wird noch ein aktueller Gesamtschnitt in jedem Fach plus die aktuelle Gesamtnote angegeben. Zudem können noch Krankentage, Bemerkungen über Mitarbeit und Verhalten sowie Empfehlungen und Gefährdungen hinsichtlich des Erreichens des Klassenziels angegeben werden.
bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl erklärt: “Zwischenberichte bedeuten Transparenz, denn dort ist jede erzielte Note in jedem Fach aufgelistet. So sind auch für die Eltern positive wie negative Entwicklungen deutlich sichtbar. Das ist wichtig, um den individuellen Lernfortschritt genau zu verfolgen. Gegebenenfalls kann bei schwachen Leistungen zeitnah unterstützt bzw. bei starken Leistungen zusätzlich gefördert werden.” Zu empfohlenen Maßnahmen gerade zum Halbjahr könnten aber zum Beispiel auch ein Gespräch über die weitere Schullaufbahn, ein Training in Lern- und Arbeitsmethoden oder eine Teilnahme an Wettbewerben und Plus-Kursen zählen.
Über die Hälfte der Schulen, an denen es Zwischenberichte gibt, geben im Verlauf des Schuljahres drei Zwischenberichte heraus. An zweiter Stelle stehen zwei Zwischenberichte; einige wenige Schulen geben sogar vier Mal im Schuljahr einen Zwischenbericht an die Lernenden aus.
Schwägerl betont: “Ob sich eine Schule für ein Zwischenzeugnis, Zwischenberichte oder beides entscheidet, ist wohlüberlegt, und jedes der Verfahren hat seine Berechtigung. Das Wichtigste ist, die Schülerinnen und Schüler individuell, auch in pädagogischen Klassenkonferenzen, in den Blick zu nehmen. Noten sind schließlich nur ein Teil der Feedback-Kultur an den Schulen.”
Quelle
Bayerischer Philologenverband (bpv) e.V.