Fühlen sich Kinder und Jugendliche wohl, blicken sie deutlich zuversichtlicher in die Zukunft
Im Jahr 2023 war die Corona-Pandemie größtenteils überwunden, doch neue Krisen wie der Ukraine-Krieg sowie politische und wirtschaftliche Unsicherheiten warfen einen Schatten auf die Zukunft junger Menschen. Daten für Deutschland zeigen nun: 46 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die ein deutlich vermindertes subjektives Wohlbefinden aufweisen, hatten damals große Angst, dass Veränderungen in der wirtschaftlichen und politischen Situation ihre Zukunft bedrohen. Im Vergleich dazu gaben dies nur 26 Prozent derjenigen an, die ein hohes Wohlbefinden aufwiesen.
Dies ist eines der Ergebnisse der Hauptbefragung aus dem Jahr 2023 des Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Die Forscherinnen und Forscher des DJI untersuchten, wie sich ein niedriges Wohlbefinden mit erhöhter Sorge um die Zukunft in Verbindung setzen lässt.
Gemessen wurde das Wohlbefinden mit Hilfe des WHO-5 Index. Der Index der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) erfasst das subjektive Wohlbefinden anhand eines Fragebogens. Er besteht aus fünf positiven Aussagen über das allgemeine Befinden in den letzten zwei Wochen, die auf einer Skala von 0 („trifft gar nicht zu“) bis 5 („trifft die ganze Zeit zu“) bewertet werden. Die Gesamtpunktzahl (0–25) wird mit 4 multipliziert, sodass ein Score zwischen 0 und 100 entsteht. Werte unter 50 deuten auf ein geringes Wohlbefinden hin, Werte über 75 zeigen ein hohes Wohlbefinden an. Zukunftsangst wurde daran gemessen, inwieweit die Kinder und Jugendlichen im Rahmen der AID:A-Befragung der Aussage zustimmen, dass sie befürchten, dass Veränderungen in der wirtschaftlichen und politischen Situation ihre Zukunft bedrohen.
Zusätzlich bestätigen statistische Analysen diesen wechselseitigen Zusammenhang: Kinder und Jugendliche, die sich wohl fühlen, blicken deutlich zuversichtlicher in die Zukunft. Diese Ergebnisse unterstreichen aus Sicht der Forscher:innen, wie wichtig es ist, gezielt das Wohlbefinden junger Menschen zu fördern – gerade in Zeiten, in denen neue Krisen ihre Zukunftsperspektiven belasten.
Weitere Informationen
- Zentrale Befunde der AID:A 2023 Befragung
- Projektseite: DJI-Survey „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A)