Plötzlich zu dritt

Barmer und Mehr Zeit für Kinder e.V.

Die Zeit nach der Geburt des ersten Kindes bringt eine große Zahl von Umstellungen und Herausforderungen für die “frisch gebackenen” Eltern mit sich. In dem folgenden Überblicksartikel werden viele relevante Themen behandelt:

Vom Paar zur Familie

Das Kinderzimmer ist liebevoll eingerichtet, die Windeln liegen an Ort und Stelle, der Kinderwagen wartet auf die erste Ausfahrt. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, haben seine Eltern meist alles prima geplant. Nur eines können sie nicht wirklich vorbereiten: sich selbst. Und so werden sie mit dem Tag der Geburt hineingeworfen ins ungewisse Leben zu dritt, sind von einem Moment auf den anderen nicht mehr nur Mann und Frau, sondern Vater und Mutter.

Wie war das Leben bis vor kurzem so einfach, damals in trauter Zweisamkeit! Hatten Sie Lust, abends essen zu gehen, dann gingen Sie einfach. Sonntags ausschlafen, noch eine Stunde länger im Bett liegen bleiben? Kein Problem. Ohne Nachwuchs war Ihr Leben von der organisatorischen Seite her gesehen sicher einfacher zu bewältigen. Es blieb mehr Zeit für Ihre eigenen Interessen. Keine Frage. Aber war Ihr Leben auch spannender, erfüllter, befriedigender – ohne Kind?

Fest steht: Mit der Geburt Ihres Kindes tun sich für Sie als Paar ganz neue Perspektiven auf. Von nun an treffen Sie Entscheidungen nicht mehr nur für zwei. Jeder Schritt, den Sie tun – oder lassen -, betrifft die ganze Familie. Viele Fragen müssen geklärt werden: Wer bleibt zu Hause? Wer ist für was zuständig? Daraus ergeben sich neue Abhängigkeiten und Verantwortungen. Vielleicht gehören Sie zu den Paaren, bei denen plötzlich ein Partner finanziell vom anderen abhängig ist, während der andere nun als Alleinverdiener die materielle Last auf seinen Schultern trägt.

Spricht man mit Eltern, bekommt man eines immer wieder zu hören: Nichts hat ihr Leben so umgekrempelt wie die Geburt des ersten Kindes. Die Freizeit bekommt einen neuen Stellenwert. Wieviel Zeit bleibt für Sie selbst, für Sie als Paar, für die Familie? Wie soll, wie kann sie genutzt werden? Ihr Kind zwingt Sie als Eltern aber auch, sich ernsthaft über die Zukunft Gedanken zu machen. Auf einmal sind Sie und Ihr Partner ganz eng miteinander verbunden – ob Sie nun als Paar zusammenleben oder nicht.

Den Alltag arrangieren

Sicherlich – die erste Zeit nach der Geburt ist für viele frischgebackene Eltern kein Zuckerschlecken. Aber sie ist auch ungeheuer faszinierend und aufregend zugleich. Lust und Frust, beides gehört dazu, wenn aus zweien plötzlich drei werden.

Wenn Sie hin und wieder Frust verspüren angesichts der neuen Situation oder sich überfordert fühlen, sind Sie kein Rabenvater und keine Rabenmutter. Hören Sie sich um, und Sie werden spüren: Den meisten Eltern geht es ähnlich. Wichtig ist die Bereitschaft, sich auf die neue Situation einzulassen und gewisse Abhängigkeiten zu akzeptieren. Der Blick zurück führt zu nichts. Außerdem gewinnen Sie mit der schrittweisen Entwicklung Ihres Kindes wieder mehr Raum für sich und für eigene Aktivitäten.

Wer ständig an seiner Unabhängigkeit von früher klebt und der vergangenen Freiheit nachtrauert, versperrt sich und dem Partner den Blick für ein neues, faszinierendes Leben.

Es gibt leider keine Rezepte, wie aus einem glücklichen Paar eine glückliche Familie wird. Jedes Paar ist einzeln gefordert und muß seinen Weg finden, den neuen Alltag zu gestalten. Das ist besonders für jene ein Thema, in deren Liebesbeziehung der Alltag bisher weitgehend ausgespart war. Jetzt heißt es: Arbeitsteilung festlegen, feste Absprachen treffen und Kompromisse finden. Das ist nicht immer einfach. Doch je mehr Sie es versuchen, desto wahrscheinlicher werden aus Ihnen zufriedene Eltern.

Inseln zum Auftanken

Bei allem Sinn für die Familie ist es aber ebenso wichtig, daß Sie sich zwischendurch bewußt abgrenzen und einfach nur wieder Mann und Frau sind. Das bedeutet: alleine ausgehen, gemeinsam etwas unternehmen und über Dinge reden, in denen die Vokabeln Kind und Erziehung nicht vorkommen.

Die ersten freien Abende sollten Sie nicht mit Terminen zuschütten. Genießen Sie lieber die Zweisamkeit bei einem gemütlichen Essen, das nicht durch Ihr Baby unterbrochen wird.

Aber auch mit Ihrem Säugling ist Zweisamkeit möglich, zum Beispiel bei einem gemeinsamen abendlichen Spaziergang. Eine Runde mit dem Kinderwagen empfinden viele Paare als angenehm und entspannend. Wenn möglich, planen Sie einen festen gemeinsamen Abend pro Woche ein, Ihren privaten Stammtisch sozusagen.

Schaffen Sie sich Inseln zum Auftanken. Dazu gehört auch mal wieder ein Wochenende zu zweit, an dem Sie ausschlafen und einfach mal tun und lassen können, was Sie wollen. Falls Sie keine Großeltern oder sonstigen Verwandten in der Nähe haben, die einen Wochenenddienst in Sachen Kinderbetreuung übernehmen: Scheuen Sie sich nicht und sprechen Sie mit anderen Eltern in ähnlicher Situation. Die sehnen sich sicher ebenfalls nach Abwechslung. Vielleicht läßt es sich arrangieren, daß Sie gegenseitig auf Ihre Kinder aufpassen…

Neue Rollen

Insbesondere für Frauen ändert sich nach der Geburt eines Kindes sehr viel. Die meisten haben heute eine abgeschlossene Berufsausbildung, sind selbständig und selbstbewußt. Selbst wenn Frauen berufstätig sind, bleibt ihnen der Großteil der Verantwortung überlassen. Umfragen zeigen, daß 90% der Kinder unter 15 Jahren hauptverantwortlich von ihren Müttern betreut werden. Fast immer bleibt die Frau bei ihrem Kind und übernimmt die Erziehungsaufgaben.

Natürlich leiden nicht alle Frauen unter dem Abschied vom Berufsleben. Viele sind sogar froh, dem täglichen Termindruck oder auch einfach der langweiligen Routine für eine Weile Adieu zu sagen. Sie beobachten fasziniert, wie sich ihr Kind von Tag zu Tag verändert, und genießen die neue verantwortungsvolle Aufgabe.

Doch wie bei jeder anderen Tätigkeit kann auch hier die Begeisterung irgendwann mal den Nullpunkt erreichen. Kein Wunder, handelt es sich bei dem Beruf Hausfrau und Mutter doch um einen 24-Stunden-Job! Wer behält da schon immer Nerven und gute Laune? Trotzdem müssen Sie sich dem Frust nicht einfach so hingeben.

Raus aus der Isolation

Wie Sie sich in Ihrer neuen Rolle fühlen, hat viel mit dem zu tun, was Sie daraus machen. Wenn Sie sich zu Hause eingesperrt fühlen und fehlende soziale Kontakte beklagen, sollten Sie bewußt die Isolation durchbrechen. Möglichkeiten gibt es viele. Beinahe in jedem Ort existieren Eltern-Kind-Gruppen, Krabbelgruppen, Stillgruppen. Hier können Sie sich mit anderen austauschen und gleichzeitig spielerisch die Entwicklung Ihres Kindes fördern. Wer sich wo trifft, erfahren Sie bei der Kirchengemeinde, beim Kinderarzt oder manchmal auch in der örtlichen Presse. Finden Sie in Ihrem Ort tatsächlich keine Gruppe, oder sind alle überfüllt? Dann gründen Sie doch selbst eine! Es gibt Literatur, die sowohl organisatorische als auch inhaltliche Fragen beantwortet.

Vielleicht gehören Sie aber zu den Frauen, denen solche Treffen nicht ausreichen und die bemängeln, daß auch dort das im Mittelpunkt steht, was Sie ohnehin den ganzen Tag umgibt: das Kind. Wenn Sie neben Ihrem Baby gern auch noch etwas anderes sehen und hören möchten, schaffen Sie sich einen persönlichen Freiraum. Natürlich ist das oft einfacher gesagt als getan. Doch selbst wenn Sie nicht auf hilfreiche Dritte zurückgreifen können und obendrein einen Partner haben, der stark beruflich engagiert ist, stecken Sie nicht sofort den Kopf in den Sand. Klopfen Sie lieber Ihr Umfeld immer wieder aufs Neue darauf ab, ob sich nicht doch etwas ändern läßt. Vielleicht gibt es eine Frau in Ihrer Nähe in ähnlicher Situation? Warum nicht gegenseitig die Kinder hüten? Und wenn es anfangs nur einmal für eine Stunde ist? Oder für einen regelmäßigen Termin einen Babysitter engagieren? Nutzen Sie darüber hinaus die Schlafphasen Ihres Kindes konsequent für sich: zum Beispiel für eigene Interessen und Hobbys, die Sie in der Nähe Ihres Kindes ausführen können.

Wenn Sie planen, nach dem Erziehungsurlaub in Ihren alten Beruf zurückzukehren, bleiben Sie am Ball: Halten Sie Kontakte zu alten Kollegen, lesen Sie Fachzeitschriften, tun Sie etwas für die Fort- und Weiterbildung. Es gibt vielfältige Angebote, etwa über Fernunterricht, Fernsehen, Video oder auch CD-Rom. Oder möchten Sie die Babypause für ein besonderes Engagement nutzen – in der Politik, in Bürgerinitiativen oder im sozialen Bereich?

Vielleicht fällt es Ihnen zunächst schwer, etwas für sich zu tun, weil Sie sich vom Mutter- und Hausfrauendasein ausgelaugt fühlen. Wenn Sie sich überwinden, geht es Ihnen bestimmt bald besser. Daß eine ausgeglichene und zufriedene Mutter auch dem Baby gut tut, kann auch in diesem Zusammenhang nur wieder betont werden.

Vater werden – Vater sein

Geht es um den neuen Alltag mit Kind, ist meist nur von den Frauen die Rede. Aber auch auf die Männer kommt einiges zu. Sie müssen sich ebenfalls mit alten Rollenklischees auseinandersetzen: Sie gehen aus dem Haus und verdienen das Geld. Nehmen sie Erziehungsurlaub und sind Hausmann, dann zählen sie zu den wenigen Exoten hierzulande.

Beide Elternteile können sich zwar während des dreijährigen Erziehungsurlaubs bis zu dreimal abwechseln, aber äußere Umstände führen vielfach dazu, daß das, was der Gesetzgeber erlaubt, nur selten in die Tat umgesetzt wird.

Eine neue Rolle kommt jedoch auch auf jene Väter zu, die weiter ihrem Beruf nachgehen. Sie tragen nicht mehr nur die Verantwortung für sich, sondern müssen plötzlich eine Familie ernähren. Damit geraten sie schnell unter zweifachen Druck. Engagieren sie sich stark in ihrem Job, löst das zu Hause nicht unbedingt Begeisterungsstürme aus. Denn dieses Engagement geht zwangsläufig zu Lasten der Familie. Damit die Familie nicht zu kurz kommt, können junge Väter – auch wenn sie berufstätig sind – einiges tun:

Der Vater kann die junge Mutter entlasten, indem er im Haushalt hilft und nachts aufsteht, um ihr das Baby zum Stillen zu bringen.
Er sollte in der ersten Zeit besonders liebevoll zur gestreßten jungen Mutter sein.
Der Partner sollte es ermöglichen, daß die junge Mutter phasenweise alleine sein kann – ohne Kind und Vater.
Wenn es finanziell machbar ist, könnten Sie eine Haushaltshilfe engagieren. Damit sind Sie beide entlastet.

Termin” Kind”

Viele Väter, die sich gerade in der Anfangszeit nur wenig ihrem Nachwuchs gewidmet haben, bereuen dies später sehr. Irgendwann merken sie, daß ihnen unwiederbringliche Erlebnisse und Erfahrungen entgangen sind. Damit es Ihnen nicht so geht, müssen zwei Voraussetzungen gegeben sein: Sie haben Lust, Ihr Kind kennenzulernen, und Ihre Partnerin läßt Ihnen die Chance dazu. Manche Mütter nehmen den Vätern nämlich von vornherein alle Aufgaben ab im Glauben, sie könnten es ohnehin viel besser.

Wenn sich beide Elternteile im Erziehungsurlaub abwechseln können, erlebt jeder von Ihnen hautnah mit, wie sich Ihr Kind entwickelt. Aber auch wenn Sie als Vater tagsüber außer Haus sind, können Sie viele Dinge übernehmen: Abends wickeln Sie Ihr Kind oder baden es. Auch nachts sind Sie gefragt. Sie können Ihrer Frau das Kind ans Bett bringen, wenn es Hunger hat, es nachts wickeln oder ihm die Flasche, den Schnuller oder den Teddy geben.

Je mehr Sie sich mit Ihrem Kind beschäftigen, desto sicherer werden Sie, desto besser erkennen Sie seine Bedürfnisse. Das macht kompetent und stolz.

Gehen Sie doch später mit Ihrem Kind einmal zum Kinderturnen, in die Krabbelgruppe, in die Spielgruppe oder auf einen Kindergeburtstag. Wenn nicht anders möglich, nutzen Sie dafür einen Gleittag, bauen Sie Überstunden ab oder nehmen Sie ruhig einen Tag Urlaub. Sie erfahren bei so einer Gelegenheit viel über Ihr Kind, seine Freunde und sein Leben.

Die neue “Late-Night-Show”

Ein wesentliches Problem, das alle frisch gebackenen Eltern vereint, ist der Schlafmangel. Die Verursacher, die Babys, sind allerdings komplett unschuldig, denn sie müssen erst ihren Tag- und Nachtrhythmus finden. Und auch, daß sie alle paar Stunden Hunger bekommen und dies laut kundtun, ist völlig normal. Schließlich gab es bis vor kurzem im Mutterleib noch Nahrung rund um die Uhr.

Jetzt muß Ihr Baby erst lernen, daß es tagsüber seine aktive Phase und nachts seine Ruhezeit haben soll. Sie können ihm dabei helfen. Wechseln Sie je nach Tageszeit bewußt die Atmosphäre. Tagsüber liegt das Baby im Hellen. Auch zum Schlafen wird der Raum nicht abgedunkelt. Wenn es wach ist, lachen und spielen Sie mit Ihrem Baby. Gehen Sie dagegen nachts viel ruhiger und leiser mit ihm um, spielen Sie nicht mit ihm und verzichten Sie – wenn möglich – auf das nächtliche Wickeln. So werden die nächtlichen Schlafphasen Ihres Kindes allmählich länger.

Erwarten Sie keine Wunder. Wenn ein Baby bereits sechs bis acht Stunden ohne Mahlzeit aushält, gilt das als Durchschlafen.

Viele Babys stehen etwa ab sechs Monaten die Nacht ohne Flasche oder Brust durch. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, daß die Nacht für Sie und das Baby ruhig verläuft. Wie Erwachsene wachen auch Babys zwischendurch immer mal wieder auf. Ruhige Babys schlafen alleine wieder ein. Andere weinen und rufen, weil sie nicht zurück in den Schlaf finden.

Lernziel” Schlafen”

Einige Tipps, wie Sie Ihrem Kind und sich zu einer ruhigen Nacht verhelfen:

  • Legen Sie Ihr Kind ins Bett, wenn es richtig müde, aber noch im Wachzustand ist. Sorgen Sie für ein tägliches liebevolles Einschlafritual, und gehen Sie danach konsequent aus dem Zimmer.
  • Wenn Ihr Baby weint, trösten Sie es, streicheln Sie es, nehmen Sie seine Hand, aber nehmen Sie es nicht immer wieder aus seinem Bett.
  • Geben Sie ihm tagsüber die Liebe und Zuwendung, die es braucht. Es soll spüren, daß auf Sie Verlaß ist und daß es nicht allein gelassen wird.
  • Auch wenn´s manchmal schwer ist: Bemühen Sie sich um eine entspannte Atmosphäre. Ihr Kind spürt negative Stimmungen und wird noch nervöser. Atmen Sie in kritischen Momenten lieber am offenen Fenster dreimal tief durch, bevor Sie sich Ihrem Kind zuwenden.
  • Manche Babys haben Angst im Dunkeln. Lassen Sie in so einem Fall die Tür einen Spalt offen oder installieren Sie ein Nachtlicht. Auch ein Schmusetier zum Kuscheln kann die Angst vertreiben.
  • Viele Eltern meinen es zu gut und packen ihre Kinder nachts dick ein oder drehen die Heizung auf. Sorgen Sie dafür, daß die äußeren Bedingungen stimmen: Die Zimmertemperatur sollte bei 18 Grad liegen. Decken Sie Ihr Kind warm, aber nicht zu dick zu. Erschrecken Sie nicht über die kalten Hände Ihres Babys, das ist völlig normal. Messen Sie mit Ihrer Hand in seinem Nacken. Dort können Sie fühlen, ob Ihr Kind schwitzt oder ob ihm tatsächlich zu kühl ist.
  • Um hin und wieder das eigene Schlafdefizit abzubauen, wechseln Sie sich mit der nächtlichen Betreuung ab. Am Wochenende kann der berufstätige Partner die Nachtschicht übernehmen und sogar eventuell mit dem Baby in einem anderen Raum schlafen. Wird der Säugling noch gestillt, kann die Mutter vor dem Schlafengehen Milch abpumpen, die dann der Vater in der Nacht füttert. Sie werden sehen, eine durchgeschlafene Nacht wirkt Wunder!

Das Bett ist ein Ort, an dem sich Ihr Kind wohlfühlen soll. Nur so wird es gut einschlafen und durchschlafen. Lassen Sie Ihr Kind deshalb nicht minutenlang darin schreien und setzen Sie das Bett nicht als Strafe ein – nach dem Motto: “Wenn du nicht brav bist, gehst du ins Bett” .

Sexualität – da war doch noch was…

Es ist wie verhext. Nimmt der Bauchumfang im Laufe der Schwangerschaft zu, erleben einige Paare ihre Sexualität nicht mehr so erfüllend. Jetzt, nach der Entbindung, ist Ihr Bauch zwar weg, aber vielleicht mag die altbekannte Lust aufeinander sich dennoch nicht so recht einstellen. Die unruhigen Nächte sind sicherlich mit ein Grund dafür. Insbesondere Frauen fallen abends todmüde ins Bett – in Gedanken vielleicht schon bei der nächsten Stillmahlzeit, die sie gleich wieder unsanft aus dem Schlaf reißen wird. Auch Männer müssen sich an den neuen Schlafrhythmus erst gewöhnen, besonders wenn sie nachts ihr Kind ebenfalls betreuen. Für Sex sind viele frischgebackene Eltern schlichtweg zu müde.

Aber es hat auch andere Ursachen, daß die Lust auf sich warten läßt. Manche Frauen wollen nach der Geburt erst einmal von Sex nichts wissen, sehnen sich aber nach Wärme, Zärtlichkeit und Geborgenheit. Es gibt Frauen, die nach dem einschneidenden Erlebnis der Geburt eine gewisse Zeit benötigen, bis sie wieder ein gutes Körpergefühl entwickeln: Vielleicht fühlen Sie sich noch recht unförmig oder unattraktiv. Aber auch Schmerzen, zum Beispiel durch einen Scheidenriß oder einen Damm- oder Kaiserschnitt, belasten. Hinzu kommen Auswirkungen durch die Hormonumstellung nach der Geburt. Der veränderte Östrogenspiegel ist mit ein Grund dafür, daß die Scheide extrem trocken ist und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auftreten können. Letzteres führt übrigens häufig zu Mißverständnissen und gegenseitigen Vorwürfen.

Um Mißverständnissen vorzubeugen, ist es wichtig, daß beide Partner über die körperlichen Vorgänge nach der Geburt Bescheid wissen.

Auch die Männer müssen sich in der neuen Situation erst zurechtfinden. Manche ziehen sich zurück, weil ihre Frau plötzlich nicht mehr nur Geliebte, sondern auch Mutter ist. In dieser neuen Rolle müssen sie ihre Frau erst kennen- und liebenlernen. Das braucht Zeit.

Im Gespräch bleiben

Solange der Wochenfluß anhält, ist das Thema Geschlechtsverkehr aufgrund der Infektionsgefahr tabu. Danach muß jedes Paar für sich herausfinden, wie es gemeinsam wieder lustvolle Sexualität entwickelt. Allgemeine Empfehlungen gibt es leider nicht. Aber keine Panik: Ihre Befürchtung, das alte Gefühl und die alte Lust werden sich vielleicht nie wieder einstellen, ist unbegründet. Dennoch erfordert die erste Zeit einiges an Geduld – von beiden Partnern. Je weniger Sie sich unter Druck setzen, desto schneller finden Sie zu Ihrer alten Intimität. Bei den meisten Frauen kehrt die Lust mit der ersten Periode und/oder dem Abstillen wieder zurück.

Wichtige Voraussetzung – wie in jedem Bereich der Beziehung: Die Kommunikation muß stimmen. Reden Sie miteinander, nennen Sie Ihre Bedürfnisse und beugen Sie Mißverständnissen vor. Dabei ist es wichtig, daß Sie gewissen Tatsachen ins Auge schauen, nicht ständig wehmütig zurückblicken und vor allem darauf vertrauen, daß Sie diese Durststrecke mit gemeinsam geübter Geduld sowie Verständnis füreinander durchstehen werden. Zeitlich betrifft sie doch nur einen kleinen Teil der gesamten Partnerschaft.

Wenn dennoch ernste Schwierigkeiten auftreten und Sie allein nicht aus der Krise herauskommen, sprechen Sie mit anderen Eltern, die auch gerade Nachwuchs bekommen haben. Manchmal hilft es schon zu sehen, daß man nicht allein ist und daß die eigenen Ängste und Bedürfnisse völlig normal sind. Sie können auch eine Sexualberatungsstelle aufsuchen. Oft gelingt es schon nach wenigen Gesprächen, eingefahrene Gleise zu verlassen. Adressen erhalten Sie zum Beispiel über Mundpropaganda, von kirchlichen und kommunalen Einrichtungen sowie bei Ihrer Krankenkasse.

Empfängnisverhütung

Neun Monate lang spielte dieses Thema keine Rolle. Manche Paare erlebten ihre Sexualität deshalb während der Schwangerschaft besonders lustvoll. Nach der Geburt wird die Empfängnisverhütung wieder aktuell.

Etwa acht Wochen nach der Geburt bekommen Frauen, die nicht stillen, wieder ihre Periode. Bei stillenden Frauen geschieht dies meist später. Der Grund: Sie haben einen erhöhten Prolaktinspiegel im Blut. Das Hormon Prolaktin regt nicht nur die Milchbildung an, es kann auch den Eisprung verhindern oder zumindest verzögern. Deshalb hält sich hartnäckig das Gerücht, Frauen könnten während der Stillzeit nicht schwanger werden. Das ist aber ein gefährlicher Trugschluß. Denn die Wirkung des Prolaktins und seine Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem davon, wie stark das Baby saugt und wie häufig es trinkt. Sind die Pausen zwischen den Mahlzeiten zu groß – die Rede ist von maximal sechs Stunden – dann sinkt der Prolaktinspiegel ab. Dadurch kann es zu einem Eisprung und damit zu einer Befruchtung kommen.

Untersuchungen zufolge reifte bei jeder fünften stillenden Frau in den ersten vier Wochen nach der Geburt ein Ei. Empfängnisverhütung ist deshalb ganz wichtig, wenn Sie eine baldige erneute Schwangerschaft unbedingt vermeiden möchten. Nicht immer ist es möglich, wieder auf die vorherige Verhütungsmethode zurückzugreifen. Das gilt insbesondere, wenn Sie stillen.

Beispiel Pille: Ein gewisser Teil der Hormone aus der Pille geht in die Muttermilch über. Die Untersuchungsergebnisse schwanken laut Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen zwischen 0,02 und 0,1 Prozent. Auch wenn das wenig klingt – bedenken Sie, daß der Stoffwechsel Ihres Babys noch nicht voll ausgereift ist. Zudem können die Hormone die Zusammensetzung der Milch negativ beeinflussen.

Die Minipille wird dagegen vom wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer als “hormonelle Methode der Wahl” empfohlen, da sie die Stilleistung nicht beeinträchtigt. Aber auch hier sollten Sie bedenken, daß die Hormone in die Muttermilch übergehen und ihre langfristigen Auswirkungen auf das Neugeborene bislang nicht abzuschätzen sind.

Wenn Sie sich trotz der genannten Bedenken für die Pille entscheiden, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin über die Vor- und Nachteile dieser Verhütungsmethode sprechen. Er oder sie wird Ihnen gegebenenfalls ein hormonarmes Präparat nennen und Ihnen sagen, wann Sie mit der Einnahme beginnen können.

Viele Frauen wählen die Kupfer-Spirale. Sie wird etwa acht Wochen nach der Entbindung eingesetzt. Die Spirale ist auch für die Frauen geeignet, die stillen, denn sie hat keinerlei Folgen für die Muttermilch. Gleiches gilt für das Diaphragma oder Scheidenpessar. Da es ausschließlich örtlich wirkt, ist es für stillende Frauen ein geeignetes und absolut unschädliches Verhütungsmittel. Wenn Sie sich für ein Diaphragma entscheiden, müssen Sie zunächst die erforderliche Größe anpassen lassen. Ihre Frauenärztin, Ihr Frauenarzt sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pro-Familia-Beratungsstellen oder Frauengesundheitszentren beraten Sie. Vereinbaren Sie sechs bis acht Wochen nach der Geburt einen Termin. Erst dann ist Ihr Körper so weit zurückgebildet, daß ein Diaphragma angepaßt werden kann.

Wie das Diaphragma wirkt auch das Kondom rein örtlich. Deswegen können Sie auch damit in der Stillzeit verhüten.

Wenn Sie stillen, sollten Sie eine Verhütungsmethode wählen, die die Muttermilch nicht beeinflußt: Kupfer-Spirale, Diaphragma, Kondom, NFP.

Viele Paare entscheiden sich auch für NFP, die natürliche Familienplanung. Sie gibt Frauen die Möglichkeit, ihren Körper besser kennenzulernen. Allerdings verlangt sie auch vom Partner eine verantwortungsbewußte Einstellung. Das Prinzip der NFP basiert auf körperlichen Anzeichen, die sich im Laufe eines Zyklus verändern: Beobachtet werden der Zervixschleim, also der Schleim am Gebärmutterhals, und die Körpertemperatur. Mit diesen Daten können Sie mit großer Zuverlässigkeit Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage bestimmen. Mittlerweile gibt es auf dem Markt kleine Computer, die Paare bei der NFP unterstützen.

Allerdings funktioniert NFP nur mit sehr viel Disziplin. Unter anderem ist es nötig, daß Sie die Temperatur immer zu einem bestimmten Zeitpunkt messen. Kurze Nächte oder ein unregelmäßiger Tagesablauf – typische Begleiterscheinungen der Stillzeit – beeinflussen die Werte und deren Aussagekraft. Wenn Sie mehr über diese und andere Verhütungsmethoden wissen möchten, informieren Sie sich bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin, bei kirchlichen Beratungsstellen oder in Familienzentren.

Die ultimative Verhütung

Ist Ihre Familienplanung nach der Geburt des Kindes endgültig abgeschlossen, denken einige Paare auch an ultimative Verhütung: die Sterilisation eines Partners. Die einfachere Variante ist die Sterilisation des Mannes. Dabei werden die beiden unter der Haut liegenden Samenleiter durchtrennt und abgebunden. Danach gelangen die Samenzellen, die in den Hoden produziert werden, beim Samenerguß nicht mehr in die Scheide. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt – im allgemeinen mit örtlicher Betäubung. Auf Wunsch wird aber auch eine Vollnarkose durchgeführt.

Die Sterilisation des Mannes beeinflußt nicht seine Erektionsfähigkeit. Darüber hinaus haben Männer, die sich sterilisieren lassen, auch weiterhin einen “Erguß” – nur eben ohne Samen.

Die Sterilisation der Frau ist aufwendiger. Sie kann unter Vollnarkose aber auch ambulant mit örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Beide Eileiter werden dabei verschlossen oder durchtrennt, so daß Ei und Samenzelle nicht mehr zusammenkommen können und keine Befruchtung möglich ist. Auf den normalen Zyklus hat dieser Eingriff keinen Einfluß. Die Frau bekommt auch weiterhin ihre Periode. Die Sterilisation ist bereits im Wochenbett möglich. Einige Ärzte empfehlen aber, die Operation erst einige Wochen nach der Geburt durchzuführen, weil dann das Gewebe besser verheilt.

Wenn Sie sich für eine Sterilisation interessieren, lassen Sie sich von Ihrem Arzt über weitere Details aufklären.

Zurück in den Job

Viele Frauen möchten trotz Kind wieder arbeiten. Die einen früher, die anderen später. Sei es, um den Anschluß nicht zu verlieren, die Familienkasse aufzubessern oder die Herausforderung des Jobs zu spüren. Vielleicht ist Ihnen auch wichtig, Kontakte nach außen zu haben, Anerkennung und Selbstbestätigung zu spüren oder ein Stück Unabhängigkeit zurückzugewinnen?

In der Elternzeit dürfen Sie bis zu 30 Stunden wöchentlich bei Ihrem alten Arbeitgeber arbeiten. In Betrieben mit mehr als 15 Beschäftigten haben Sie einen Anspruch auf Teilzeitarbeit, wenn im Einzelfall keine dringenden betrieblichen Gründe entgegenstehen. Das Erziehungsgeld wird einkommensabhängig gezahlt.

Sind Sie und Ihr Partner berufstätig, bedeutet das für Sie beide viel Organisation. Sie ist das A & O, damit alle Beteiligten – inklusive Kind – gut damit leben. Wenn Sie auswärts arbeiten, ist die erste Voraussetzung natürlich, daß Ihr Kind während Ihrer Abwesenheit bestens untergebracht ist (dazu mehr in der Rubrik Kindertagesbetreuung). Als nächstes müssen Sie klären, wer welche Aufgaben übernimmt, wer welche Verantwortung trägt und was passiert, wenn einer einmal verhindert ist. Seien Sie ehrlich miteinander und prüfen Sie, ob Sie und Ihr Partner auf Dauer auch wirklich die genannten Arbeiten übernehmen wollen und können – dies gilt insbesondere für die Hausarbeit. Prüfen Sie gegebenenfalls, ob Sie sich zwei- bis dreimal im Monat für wenige Stunden eine Haushaltshilfe leisten können. Denn durch die Berufstätigkeit ist die gemeinsame Zeit noch knapper bemessen.

… Nein zur Perfektion

Vielleicht hilft es, wenn Sie Ihre Maßstäbe etwas herunterschrauben. Gerade Frauen neigen dazu, alles perfekt machen zu wollen. Wenn Sie versuchen, Kind, Partner, Beruf und Haushalt gleichermaßen gerecht zu werden, sind Sie genervt, werden Sie leicht unzufrieden und haben ein schlechtes Gewissen. Falls Sie das kennen, überlegen Sie genau, welche Verantwortung Sie abgeben können. Wer macht bei Ihnen die Wocheneinkäufe, wer sorgt für das warme Essen? Wer bleibt beim Kind, wenn es krank ist, wer geht mit ihm zum Kinderarzt? Sprechen Sie diese Themen Ihrem Partner gegenüber an, wenn Sie das Gefühl haben, daß Ihnen alles über den Kopf wächst. Geben Sie nicht gleich auf, wenn sich nicht für jedes Problem sofort eine Lösung findet. Nur wenn beide Partner an einem Strang ziehen, kann die Berufstätigkeit von Mann und Frau funktionieren.

Manchmal empfiehlt sich auch “moderne Heimarbeit” . Durch die neuen Kommunikationstechniken können viele Aufgaben von zu Hause aus erledigt werden. Falls Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie sich jedoch darüber im klaren sein, daß dies nicht unbedingt weniger Streß bedeutet. Viele haben daheim den Kopf lange nicht so frei wie im Büro, denn Haushalt und Beruf vermischen sich leicht. Außerdem arbeiten Sie wahrscheinlich recht isoliert – ohne größere Außenkontakte bis auf das Telefon. Dennoch kann dies eine interessante Alternative sein.

Wenn Sie nicht regelmäßig arbeiten wollen, fragen Sie doch Ihren alten Chef, ob Sie eine Urlaubs- oder Krankheitsvertretung übernehmen können. So halten Sie den Kontakt zu alten Kollegen und bleiben in der Materie. Sie können bei dieser Gelegenheit gut ausprobieren, wie Sie die Doppelbelastung aushalten, wie es zu Hause mit der Arbeitsteilung klappt und natürlich, wie Ihr Kind diesen Schritt verkraftet. Gerade berufstätige Mütter plagt oft das schlechte Gewissen, wenn sie ihr Kind in fremde Hände geben. Sie befürchten, daß sie nicht ausreichend steuern und miterleben können, wie sich ihr Kind entwickelt. Natürlich sollte Ihr Kind nicht unter der Abwesenheit beider Eltern leiden. Beobachten Sie deshalb, wie Ihr Kind reagiert, und machen Sie davon – wenn möglich – Art und Umfang Ihrer Berufstätigkeit im Erziehungsurlaub abhängig.

Rückbildungsgymnastik

Während der Schwangerschaft läuft Ihr Körper zu absoluter Höchstleistung auf. Der gesamte Organismus richtet sich auf die bevorstehende Geburt ein. Ist das Baby da, müssen sich Ihre Organe wieder zurückbilden, die Muskeln gestärkt und gedehnte Hautschichten gestrafft werden. Dabei hilft Rückbildungsgymnastik.

Manche Frauen denken beim Stichwort Rückbildungsgymnastik an eine Art Aerobic für frischgebackene Mütter. Ein großer Irrtum, denn hier geht es nicht um schweißtreibenden Sport auf dem Weg zur Traumfigur. Rückbildungsgymnastik meint sanfte, manchmal kaum sichtbare Bewegungen, die den Körper unterstützen, in seine alte Form zurückzufinden. Dementsprechend werden vor allem die Partien trainiert, die durch die Schwangerschaft und die Geburt besonders beansprucht wurden. Allen voran die Beckenbodenmuskulatur. Dieser Muskelblock vereint die gesamte Schließmuskulatur des Darms, der Blase und der Scheide. Bei der Geburt wird der gesamte Beckenboden überdehnt. Nicht nur die Scheiden-, auch die Blasen- und die Darmmuskulatur sind betroffen. Vielleicht haben Sie die Folgen schon gespürt, wenn Sie nach der Geburt oder bereits während der Schwangerschaft beim Niesen, Lachen oder Husten unfreiwillig Urin verloren haben. Gezielte Übungen nach der Geburt sollen helfen, den Beckenboden so schnell wie möglich wieder zu festigen. Damit beugen Sie einer späteren Harn- und unter Umständen auch Darm-Inkontinenz vor. Rückbildungsgymnastik ist aber auch wichtig, damit die Scheide und die Gebärmutter wieder an ihren ursprünglichen Platz im Körper gelangen.

Hormone haben in der Schwangerschaft dafür gesorgt, daß das Gewebe geschmeidig und die Muskeln dehnbar wurden. Nach der Entbindung hält diese Lockerung noch etwa ein halbes Jahr an. Darüber hinaus werden beim Stillen weitere Hormone frei, die ebenfalls dazu führen, daß das Gewebe weich bleibt. Dennoch sollten Sie so früh wie möglich mit der Rückbildungsgymnastik beginnen.

Bei Damm- oder Kaiserschnitt fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wann Sie mit der Rückbildungsgymnastik anfangen können und welche Übungen erlaubt sind.

Im allgemeinen können Sie ab dem dritten Tag nach der Entbindung starten. Die meisten Kliniken bieten heute bereits Wochenbettgymnastik an. Dabei handelt es sich um sanfte, kaum sichtbare Bewegungen und Atemwahrnehmung. Frauen, die nach einem Kaiserschnitt entbunden haben, lernen dort Übungen, die den Kreislauf anregen und Thrombosen vorbeugen.

Rückbildungsgymnastik macht in der Gruppe mehr Spaß. Erkundigen Sie sich deshalb, wo es in Ihrer Nähe entsprechende Kurse gibt (zum Beispiel in Hebammen-Praxen, in Mütter-Zentren, bei Familienbildungsstellen). In vielen Kursen können die Babys mitgebracht werden. Manchmal ist auch für eine Babybetreuung gesorgt. Dort lernen Sie Übungen, die Sie auch zu Hause machen können. Denn es ist wichtig, daß Sie konsequent täglich einige Minuten dafür einplanen. Das gelingt am besten, wenn Sie das Üben in Ihren Tagesablauf einbauen.

Neun Monate Zeit

Selbst wenn Sie intensiv Rückbildungsgymnastik machen, dürfen Sie keine Wunder erwarten. Neun Monate hat Ihr Körper gebraucht, die Schwangerschaft aufzubauen und auszutragen. Nun verschwinden die Spuren nicht binnen weniger Wochen. Eine Faustregel besagt, daß der Körper auch neun Monate benötigt, bis alles wieder beim alten ist. Vielleicht werden einige Körperpartien nie mehr so aussehen wie früher, und vielleicht wird auch die enge Jeans nie mehr so passen wie vor der Geburt, aber dafür haben Sie schließlich etwas Überwältigendes geleistet: Sie haben ein Kind geboren!

Sobald die Stillphase vorüber ist, können Sie auch wieder intensiv Sport treiben. Das tut nicht nur der Figur, sondern auch der Psyche gut.
 

Quelle

Barmer und Mehr Zeit für Kinder e.V. (Hrsg.): Eltern sein – Die ersten Jahre. Ideen, Informationen und Gesundheitstipps für die junge Familie. 2. Auflage 2002

Das Buch ist für 9,20 EUR erhältlich bei Mehr Zeit für Kinder e.V..
 

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Erstellt am 27. März 2003, zuletzt geändert am 23. März 2010