Sehen Familien anders fern?

Dr. Ole Hofmann
 Olehofmann

 

 

 

 

Eltern nutzen das Fernsehen auf andere Weise als gleichaltrige Zuschauer ohne Kinder im Haushalt. Sie sehen etwas weniger und vor allem zu anderen Zeiten fern. Ihre Fernsehnutzung konzentriert sich insgesamt auf weniger Sender und in ihrer Hitliste stehen andere Programmbereiche im Mittelpunkt. Zumindest für die “klassische” Familienkonstellation mit zwei Erwachsenen und mindestens einem Kind lässt sich zeigen, dass gemeinsames Fernsehen zum normalen Fernsehalltag gehört. Gemeinsames Fernsehen mit Kindern findet hier vor allem am Vorabend und in der Prime-Time statt. Über die Hälfte der fernsehenden Kinder aus diesen Familien sieht zu dieser Zeit zusammen mit Eltern fern.

Familien gestalten Teile ihres Alltags gemeinsam und Fernsehen gehört – als selbstverständlicher Teil des Alltags der Menschen – mit dazu. Sicherlich ist das Fernsehen nicht das “neuzeitliche Lagerfeuer” (vgl. Zeiler, S. 9), vor dem sich die Familie versammelt, aber versammelte Familien nutzen es. Unter dieser Perspektive wäre ein gutes – und vermutlich auch erfolgreiches – Familienprogramm ein Angebot, das diese Gemeinsamkeit von Familie vor dem Fernseher nicht stört.

Autor

Dr. Ole Hofmann, promovierte an der Universität Gesamthochschule Kassel zum Thema “individuelle Fernsehnutzungsmuster von Kindern”. Er ist freiberuflicher Medienforschung sowie als freier Mitarbeiter bei Bayerischen Rundfunk tätig.

Den vollständigen Fachbeitrag finden Sie hier:

Familienfernsehen
 

Erstellt am 6. Dezember 2001, zuletzt geändert am 7. August 2014