Familienbildung – eine Chance für Männer
Christian Boeser
Männer nehmen kaum an Angeboten der Familienbildung teil. Der Beitrag beschreibt die Gründe für die geringe Präsenz.
Neuere Projekte der Familienbildung jedoch zeigen, dass es durchaus gelingen kann, den Anteil der männlichen Teilnehmer deutlich zu erhöhen. Im Projekt “Ehe und Familie im sozialen Wandel” waren 40% der Teilnehmer Männer. Deutlich machen diese Zahlen zweierlei: Es ist zum einen möglich, Männer für die Teilnahme an Familienbildungsveranstaltungen zu gewinnen. Dies gilt insbesondere für sehr junge Männer. Zum anderen muss Familienbildung aber darauf achten, dass die Gruppe der 26-35jährigen Männer stärker angesprochen wird.
Auch wenn die Emanzipation der Männer noch am Anfang steht, der Leidensdruck und damit auch die Handlungsnotwendigkeit für Männer wird sich vergrößern. Und da sich andere Bilder von Männlichkeit immer mehr etablieren und das traditionelle Bild immer mehr in Frage gestellt wird, sind Fortschritte hier wahrscheinlich. Dafür spricht auch der Wertewandel, der sich insbesondere bei jüngeren Männern andeutet. Männerbildung wird deshalb in Zukunft für die Familienbildung an Bedeutung gewinnen und zum selbstverständlichen Bestandteil der Familienbildung werden (müssen).
Den Text des Fachartikels finden Sie hier:
Autor
Christian Boeser, Studium der Pädagogik, Politik und Psychologie. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pädagogik an der Universität Augsburg.
Erstellt am 26. September 2001