Stepping Stones Triple P – für Eltern von Kindern mit einer Behinderung

Diana Jahnel und Maren Karls
Jahnel Diana Karls Maren

 

 

 

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Triple P steht für Positive Parenting Program (deutsch: Positives Erziehungsprogramm) und ist ein bewährtes Präventionsprogramm mit dem Ziel, die elterlichen Beziehungs- und Erziehungskompetenzen zu stärken, um die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Das Erziehungsprogramm baut auf den Stärken der Familie auf und unterstützt Eltern, eine positive Beziehung zu ihrem Kind auszubauen. Stepping Stones Triple P ist eine Variante des Triple P-Ansatzes, die an die besonderen Bedürfnisse von Familien mit Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, -auffälligkeiten oder Behinderungen angepasst wurde.

Sind Kinder von einer Behinderung betroffen, kann die Elternrolle zusätzliche Fertigkeiten und Kennt­nisse erfordern. Stepping Stones Triple P vermittelt Eltern wertvolle Erziehungsfertigkeiten zur Stär­kung ihrer Erziehungskompetenzen und schult Eltern im positiven Umgang mit ihrem Kind. Eltern ler­nen, schwierigen Situationen vorzubeugen und so Stress in der Familie zu verringern.

Warum ist Prävention wichtig

Epidemiologische Studien belegen, dass ca. 20% aller Kinder und Jugendlichen klinisch bedeutsame Verhaltensauffälligkeiten, emotionale und Entwicklungsprobleme aufweisen (Ravens-Sieberer et al., 2006). Kinder mit Behinderungen weisen eine zwei- bis dreimal höhere Anfälligkeit für die Entwick­lung von Verhaltensauffälligkeiten auf als Kinder ohne eine Behinderung (vgl. Sanders et al., 2007). Das Verhalten behinderter Kindern hängt nicht nur mit ihrem Temperament und ihrer Behinderung zusammen, sondern vor allem auch damit, wie andere auf ihr Verhalten reagieren.

Die Ursachen für die Entwicklung von Verhaltensstörungen können auch im familiären und gesellschaftlichen Umfeld liegen. Insbesondere familiäre Risikofaktoren wie bestrafendes oder inkonsequentes Erziehungsverhalten, Konflikte innerhalb der Familie und das Scheitern der elterlichen Beziehung können die gesunde Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.

Die genetische Veranlagung

Neben körperlichen Merkmalen und Erscheinungen erben Kinder auch einzigartige Charaktereigenschaften ihrer Eltern, die in ihren Denkweisen, Verhaltenstendenzen und ihrem emotionalen Erleben zum Ausdruck kommen.

Das familiäre Umfeld

Wenn bei Kindern eine Behinderung festgestellt wird, reagieren Eltern häufig schockiert und manchmal enttäuscht über ihr Kind, das so anders ist als ihre Erwartungen. Das ist völlig normal. Positive Erziehung beinhaltet, dass Eltern lernen, mit ihren emotionalen Reaktionen umzugehen und ihr Kind als einzigartig und besonders zu erkennen – trotz seiner Behinderung.

Ein Kind, das mit einer Behinderung oder Erkrankung aufwächst, entwickelt sich vielleicht in kleineren Schritten und in einem enger begrenzten Rahmen, doch es fühlt, denkt und kommuniziert. Ein gutes Umfeld, eine anregende Lebensgestaltung und eine emotional gesicherte Atmosphäre wirken sich dabei positiv aus.

Das familiäre Umfeld nimmt einen starken Einfluss auf die Entwicklung des kindlichen Sozial- und Interaktionsverhaltens. Neben der selbstständigen Erkundung und Entdeckung seines Umfelds lernt ein Kind auch in besonderem Maß von seinen Bezugspersonen, indem es ihr Verhalten nachahmt, d.h. beobachtete Verhaltensweisen selbst anwendet und ihre Wirkungsweisen erprobt. Dabei spielen die Reaktionen der Eltern auf erwünschte Verhaltensweisen des Kindes eine wichtige Rolle: Sind sie positiv, d.h. lobend, konstruktiv und nicht verletzend, wird das Kind darin bestärkt, sich häufiger so zu verhalten. Dadurch verhelfen Eltern ihrem Kind einen positiven Selbstwert und soziale Kompetenzen auszubilden. Kinder, die in einer freundlichen und unterstützenden Umgebung aufwachsen, werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit Verhaltens- und Interaktionsstörungen entwickeln. Für eine positive und erfolgreiche partnerschaftliche Erziehung spielt auch eine eindeutige Kommunikation zwischen den Eltern, die auf Absprachen und gemeinschaftlichen Entscheidungen hinsichtlich der Erziehung beruht, eine große Rolle.

Gesellschaftliche Einflüsse

Ein bedeutsamer Einfluss auf die Entwicklung neuartiger Verhaltensweisen und die Stabilisierung von bereits bekannten Verhaltensweisen liegt auch im Kontakt zu Gleichaltrigen im Kindergarten oder der Schule. Diese Erfahrungen beeinflussen sowohl die sozialen Beziehungen als auch die psychische Gesundheit von Kindern und zeigen sich insbesondere im kindlichen Kontakt- und Interaktionsverhalten. Darüber hinaus kann der Konsum von Medien und Kommunikationstechnologien dazu führen, dass gezeigte Verhaltensmuster vom Kind beobachtet und übernommen werden (z.B. Bandura et al., 1963).

Kinder mit Behinderungen haben – trotz ihrer Beeinträchtigungen – die gleichen Bedürfnisse wie andere Kinder auch. Sie brauchen jedoch oftmals zusätzliche Unterstützung und Gelegenheiten, um ihre Fähigkeiten und Potentiale zu entfalten.

Wissenschaftliche Begleitung

Stepping Stones Triple P wurde, wie das Triple P-Programm, an der Universität Queensland in Australien entwickelt. Auf der Grundlage jahrzehntelanger Forschung zu kindlichen Verhaltensauffälligkeiten und Störungen in der familiären Interaktion entwickelte das Team um Prof. Dr. Matthew Sanders das Mehrebenenmodell (s. Tabelle 2) zur Unterstützung und Hilfe für Eltern bei Erziehungsfragen. Damit steht ein umfangreiches und flexibles System von Materialien, Beratungen und Elternkursen zur Verfügung, auf dessen Grundlage Fachleute für alle Eltern je nach individuellen Belangen, Bedürfnissen und Ressourcen hilfreiche Angebote zur Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz machen können. Stepping Stones Triple P stützt sich auf den aktuellen Stand der Forschung und erhält breite Anerkennung. Seine Wirksamkeit wurde in zahlreichen Studien belegt.

Die Ergebnisse weisen auf eine Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenzen sowie die Reduktion von elterlicher Belastung und kindlichen Verhaltensproblemen hin. Zudem zeigte sich eine breite Wirksamkeit von Stepping Stones (Hasmann et al., 2010) sowohl bei Kindern mit vielfältigen Entwick­lungsstörungen (z.B. Sprache, Motorik, ADHS) als auch bei Kindern mit oft sehr unterschiedlicher Art und Schwere ihrer Behinderung (z.B. geistige Behinderung, spastische Lähmung, Autismus). Gegenwärtig laufen zahlreiche weitere Studien in Australien, Belgien, Großbritannien und den Niederlanden.

Die Stepping Stones Triple P – Grundprinzipien Positiver Erziehung

Positive Erziehung verfolgt das Ziel, Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und mit ihrem Verhalten in einer konstruktiven und nicht verletzenden Weise umzugehen. Die Voraussetzung für eine positive Entwicklung des Kindes und eine gewaltfreie, schützende und fördernde Erziehung ist eine solide und vertrauensvolle Beziehung zwischen den Eltern und ihrem Kind. Stepping Stones Triple P hilft Eltern von Kindern mit einer Behinderung oder Entwicklungsauffälligkeiten, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bei der Erziehung zu steigern. Die wesentlichen Grundprinzipien der positiven Erziehung von Kindern mit einer Behinderung werden wie folgt zusammengefasst:

  • Für eine sichere und interessante Umgebung sorgen

Kinder brauchen eine sichere und interessante Umgebung, um sich ohne Gefahren und ständige Verbote möglichst frei bewegen und gut entwickeln zu können.

Eine positive und anregende Lernumgebung schaffen

Unterstützung, Zuwendung und Aufmerksamkeit auf die vom Kind initiierten Interaktionen hilft Kindern, Neues auszuprobieren und sich häufiger angemessen zu verhalten.

  • Konsequentes Erziehungsverhalten zeigen

Durch konsequentes und vorhersehbares Verhalten der Eltern als Alternative zu strafenden und wenig wirksamen Erziehungspraktiken, lernen Kinder, ihr Handeln zu steuern und Verantwortung dafür zu übernehmen. Konsequentes Verhalten bedeutet, auf das Verhalten der Kinder sofort und für die Kinder vorhersehbar (also mit ähnlichen Reaktionen in ähnlichen Situationen) zu reagieren. Dabei ist es wichtig, das Kind zu unterstützen, eine Alternative zu unangemessenem Verhalten zu lernen.

  • Sich auf die Behinderung des Kindes einstellen

Eltern behinderter Kinder stehen oft einer unerwarteten Situation und den damit verbundenen Gefühlen gegenüber. Darüber hinaus müssen sie mit zusätzlichen Anforderungen im Alltag zurechtzukommen, um den besonderen Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht zu werden.

  • Realistische Erwartungen entwickeln

Um Überforderungen im Erziehungsalltag zu vermeiden, ist es wichtig, die persönlichen Annahmen, Überzeugungen und Veränderungswünsche auf ihre praktische Realisierbarkeit zu überprüfen. Die Ziele und Wünsche nach Veränderungen müssen hierbei sowohl für das Kind, d.h. dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst, als auch für die Eltern und ihre Handlungsmöglichkeiten erreichbar sein.

  • Am öffentlichen Leben teilnehmen

Familien mit einem behinderten Kind brauchen – genauso wie andere Familien auch – ausreichend Gelegenheiten, soziale Kontakte zu entwickeln und an gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen.

  • Die eigenen Bedürfnisse beachten

Neben ihrer Aufgabe der Kindererziehung sollten Eltern auch ihre eigenen Bedürfnisse, Ressourcen und das eigene Wohlbefinden beachten. In der Regel fällt es Eltern leichter, sich geduldig und konsequent zu verhalten, wenn sie ihrem eigenen Bedürfnis nach Intimität, Erholung und Zeit für sich selbst nachgehen.

  • Positive Erziehungsfertigkeiten zur Förderung der kindlichen Entwicklung

Viele Jahre pädagogisch-psychologischer Forschung haben dazu beigetragen, praktikable Ansätze für eine positive Erziehung abzuleiten. Die daraus entwickelten Erziehungskonzepte konzentrieren sich vor allem darauf, die kindliche Entwicklung durch die Herstellung einer liebevollen, vorhersehbaren und fürsorglichen Beziehung zum Kind, sowie einem schützenden und fürsorglichen häuslichen Um­feld zu fördern. Da Kinder mit Entwicklungsproblemen und Behinderungen häufig Verhaltensprob­leme und emotionale Auffälligkeiten entwickeln, ist die frühe Unterstützung der Eltern bei der Förde­rung und Erziehung ihres Kindes von großer Bedeutung. Die Erziehungsfertigkeiten des Stepping Stones Triple P-Konzepts helfen Eltern, auch auf problematische und unerwünschte Verhaltensweisen ihres Kindes in konstruktiver und nicht-verletzender Weise zu reagieren. Positive Erziehung verfolgt damit das Ziel, dem Kind durch eine stabile Beziehung beim Erwerb sozialer Fertigkeiten zu helfen, die es für zukünftige soziale Situationen vorbereiten und stark machen sollen. Das Kind lernt, mit anderen Menschen und abweichenden Denkweisen zurechtzukommen, eigene Ideen, Gedanken und Gefühle zu äußern, seine Emotionen in belastenden und herausfordernden Situationen zu regulieren (d.h. zu erkennen und auf angemessene Art und Weise zu äußern) und dadurch einen gesunden Selbstwert zu entwickeln.

Auf diese Weise wird das Kind vorbereitet, soweit wie möglich die Verantwortung für sein eigenes Verhalten zu übernehmen. Die bei Triple P vermittelten Erziehungsfertigkeiten stellen keine kurzlebigen Ideen dar. Vielmehr beruhen sie auf über lange Zeit erworbenen Erkenntnissen aus Praxis, Wissenschaft und Forschung und können auf die individuellen Lebensumstände und Bedürfnisse der Eltern von Kindern mit einer Behinderung oder Entwicklungsauffälligkeiten flexibel angepasst werden.

Insgesamt schlägt Stepping Stones Triple P 25 verschiedene Erziehungsfertigkeiten vor, aus denen Eltern individuell auswählen können, welche sie in ihrer Familie ausprobieren möchten. Das Ziel ist hierbei nicht, alle Vorschläge umzusetzen oder Erziehung „neu zu lernen“, denn häufig nutzen Eltern viele dieser Fertigkeiten bereits intuitiv. Sie dienen lediglich dazu, Eltern neue Anregungen für Situationen an die Hand zu geben, in denen sie unsicher sind. Oft reichen dabei schon kleine Veränderungen, um die Beziehung zum Kind zu stärken, wünschenswertes Verhalten zu fördern, schwierigen Situationen vorzubeugen oder auf Herausforderungen im Familienalltag ruhiger zu reagieren.

Beziehung pflegen

Wünschenswertes Verhalten fördern

Neue Fertigkeiten und Verhaltensweisen beibringen

Selbstkontrolle fördern

Wertvolle Zeit Loben Ein gutes Vorbild sein Mit einer anderen Beschäftigung ablenken
Miteinander kommunizieren Aufmerksamkeit schenken Berührendes Führen

 

Familienregeln aufstellen
Zuneigung zeigen
Andere Belohnungen in Aussicht stellen

 

Beiläufiges Lernen nutzen
Direktes Ansprechen
  Anregende Beschäftigungen anbieten   Fragen-Sagen-Tun Absichtliches Ignorieren
  Ablaufpläne erstellen
  Rückwärtslernen
 Klare, ruhige Anweisungen
   
Punktekarten einsetzen
 Kindern beibringen, mitzuteilen, was sie möchten
      Anweisungen mit logischen Konsequenzen untermauern
     
Stoppen
      Kurze Unterbrechung
      Stille Zeit
      Auszeit

Tabelle 1: Unterstützende Erziehungsfertigkeiten für Eltern

Das Triple P-Angebot für Eltern

Eltern behinderter Kinder müssen, verglichen mit Eltern von Kindern ohne Behinderung, oft zusätzliche Aufgaben rund um Betreuung und Versorgung übernehmen. Dies ist häufig mit viel Zeit, Geld, Fortbildungsanstrengungen und Unterstützungsbedarf der Eltern verbunden. Andererseits müssen und dürfen sie aber auch “ganz normal” erziehen. Dabei kann ein gutes Handwerkszeug wertvolle Dienste leisten, denn die alltäglichen Herausforderungen in der Erziehung sind oft nicht minder fordernd als die behinderungsspezifischen Aufgaben.

Familien sind unterschiedlich und die Eltern selbst sind die Experten für ihre eigene Familie. Daher sind sie diejenigen, die auswählen, welche Form der Unterstützung für sie passend und hilfreich ist, welche Ziele sie sich setzen und welche Erziehungsfertigkeiten sie zu Hause ausprobieren.

Um gewährleisten zu können, dass jede Familie diejenige Unterstützung bekommt, die sie benötigt, gibt es bei Triple P unterschiedliche Formen der Unterstützung. In der Tabelle 2 sind die fünf verschiedenen Programmebenen erläutert.

Ebene

Zielgruppe

Beschreibung der Angebote

 Durchführung

Ebene 1

Universelles Triple P

Alle, die sich über Erziehung und die Förderung der kindlichen Entwicklung informieren möchten. Universelle Prävention Allgemeine Information und Unterstützung zur Umsetzung einer vorausschauenden positiven Erziehung sowie zur Förderung der öffentlichen Wahrnehmung und der gesellschaftlichen Akzeptanz von Erziehungstrainings Information und Anregung durch Triple P-Materialien (Videos, Broschüren, Ratgeber u.a.)


Ebene 2

Triple P- Elterngespräch und Vortragsreihe

Eltern, die sich über Erziehung informieren und positive Wege kennenlernen möchten, um die Entwicklung ihrer Kinder zu fördern. Selektive Prävention Unterstützung und Information für Eltern bei Fragen zur Erziehung
Ein oder mehrere Einzelgespräche bzw. drei Vorträge zur Positiven Erziehung mit anschließender Diskussion

Ebene 3

Triple P- Kurzberatung mit Übungen

Eltern mit spezifischen Fragen zum Verhalten oder zur Entwicklung ihrer Kinder, die einzelne Erziehungsfertigkeiten aktiv lernen wollen. Selektive Prävention  Kurzberatung zur Unterstützung der Bewältigung einzelner Erziehungsschwierigkeiten mit aktivem Training von Erziehungsfertigkeiten durch Fachleute mit einer Triple P-Beraterfortbildung Bis zu vier persönlichen Kurzkontakten mit einem Triple P- Berater


Ebene 4

Triple P-Elterntraining

Eltern, die in einem intensiven Training erlernen wollen, wie sie auf positive Weise die kindliche Entwicklung fördern und/oder mit schwierigem Verhalten umgehen können. Indizierte oder universelle Prävention Intensives Elterntraining durch Fachleute; das Programm konzentriert sich auf die Eltern-Kind Interaktion, es vermittelt Eltern die Anwendung, Erweiterung und Übertragung von Erziehungsfertigkeiten auf ein breites Feld von Erziehungssituationen und kindlichen Verhaltensweisen Gruppentraining (fünf Sitzungen) und vier Telefonkontakte über einen Zeitraum von insgesamt neun Wochen; auch als Einzeltraining unter Selbstanleitung mit einem Arbeitsbuch möglich

Ebene 5

Triple P-Plus

Eltern, die nach Teilnahme an einem Elterntraining der Ebene 4 zusätzlich erziehungsrelevante Belastungen oder Partnerschaftskonflikte bewältigen oder die Übung der Erziehungsfertigkeiten vertiefen wollen. Indizierte Prävention
Intensives und individuell zugeschnittenes Training zur weiteren Stärkung der Erziehungsfertigkeiten durch Übungen zu Hause, zum Emotions- und Stressmanagement und/oder zur Partnerunterstützung
Ca. 7-10 individuell angepasste Trainingseinheiten im Einzelkontakt

Tabelle 2: Das Stepping Stones Triple P Mehrebenenmodell zur positiven Erziehung

Alle Angebote sind sorgfältig aufeinander abgestimmt und werden von Fachleuten im Erziehungs-, Bildungs-, und Gesundheitswesen sowie der Kinder- und Jugendhilfe in verschiedenen Formen (z.B. als Kurzberatung, Elternkurs oder selbstangeleitetes Training) und abgestuften Intensitäten (Ebene 1 bis 5) angeboten (siehe Tabelle 2). Verbreitung findet dabei derzeit vor allem die Form des Elternkurses.

Das Stepping Stones Triple P-Gruppentraining ist ein Elternkurs, welcher speziell auf die Bedürfnisse von Eltern von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen abgestimmt ist. In diesem Kurs werden den Eltern hilfreiche und bewährte Erziehungsfertigkeiten durch einen qualifizierten Triple P-Trainer vermittelt. Die Kurse laufen in der Regel über neun Wochen und bestehen aus sechs wöchentlichen Gruppensitzungen und drei individuellen Telefonkontakten. Durch eine enge Verbindung von Theorie und Praxis können die gelernten Fertigkeiten direkt im Alltag angewandt und dauerhafte Veränderungen gefördert werden.

Eine detaillierte Darstellung und weiterführende Beschreibung der einzelnen Informations-, Kurs- und Beratungsangebote finden Sie auf der Triple P-Internetseite: www.triplep.de. Unter der Rubrik Triple P vor Ort finden Sie Triple P-Fachkräfte in Ihrer Nähe.

Zusätzliche Auskünfte zu Stepping Stones Triple P finden Sie hier.

Weitere Informationen und Hinweise zu Triple P erhalten Sie auf der Triple P-Internetseite.

Literatur

  • Ravens-Sieberer, U., Wille, N., Bettge, S. & Erhart, M. (2006).
  • Bella-Studie im Rahmen von KIGGS, Robert Koch Institut Berlin. http://www.kiggs.de/index.html, 15.02.2007.
  • Sanders, M. R., Mazzucchelli, T.G., Studman, L. (2007).
  • Stepping Stones Triple P: the theoretical basis and development of an evidence-based positive parenting program for families with a child who has a disability. Journal of Intellectual and Developmental Disability, 29(3), 265–283.
  • Bandura, A., Ross, D., Ross, S.A. (1963). Imitation of film-mediated aggressive models. Journal of Abnormal and Social Psychology, 66(1), 3-11.

Autorinnen

Diana Jahnel arbeitet als Diplom Psychologin bei der Triple P Deutschland GmbH
und befindet sich zur Zeit in Weiterbildung zur psychologischen Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie.

Maren Karls ist Psychologiestudentin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Triple P Deutschland GmbH
Nordstraße 22
48149 Münster
Deutschland

Tel.: (0049) 0251-518941

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Erstellt am 7. März 2012