Sozialpädiatrische Zentren
Dagmar Winterhalter-Salvatore
Eltern können sich bei Entwicklungsstörungen oder Entwicklungsauffälligkeiten ihrer Kinder unter bestimmten Voraussetzungen auch an die zuständigen Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) wenden. Die Autorin stellt diese in ihrem Artikel vor und beschreibt für Eltern die Wege zu Diagnose und Therapie.
1. Begriffserklärung und Aufgabenschwerpunkte
Ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) ist eine von einem Kinderarzt geleitete Einrichtung zur ambulanten Untersuchung und Behandlung von Säuglingen, (Klein-) Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsverzögerungen, neurologischen Erkrankungen, Teilleistungsstörungen, psychischen und psychosomatischen Erkrankungen, Epilepsie, Gewichtsstörungen, Behinderungen, Schlafstörungen usw. In der Regel werden schwerere Störungen als in Frühförderstellen behandelt. Für Diagnose und Therapie steht ein interdisziplinär zusammengesetztes Team aus Kinderärzt/innen, Psycholog/innen, Ergotherapeut/innen, Logopäd/innen, Physiotherapeut/innen, Sozialpädagog/innen, Musiktherapeut/innen u.a. zur Verfügung.
2. Örtlichkeiten und Anmeldung
Sozialpädiatrische Zentren sind nur auf überregionaler Ebene vorhanden, sodass insbesondere für auf dem Land oder in Kleinstädten wohnende Eltern längere Anfahrtswege entstehen können. Die Anmeldung beim Sozialpädiatrischen Zentrum erfolgt über den behandelnden (Haus-, Kinder-) Arzt.
3. Arbeitsweise und Kosten
Nach der Anamnese und Untersuchung wird die Diagnose mit den Eltern besprochen und ein Therapievorschlag gemacht. Die Behandlung kann im SPZ oder vor Ort erfolgen (z.B. in einer Frühförderstelle, durch den überweisenden Arzt oder durch niedergelassene Therapeuten). Diagnose und Behandlung sind für die Eltern kostenlos; die Kosten werden von der Krankenversicherung übernommen.
Weiterführende Informationen
Website von Kinder- & Jugendärzte im Netz
Website von kindergesundheit-info.de
Die Adressen der SPZ finden Sie auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin.
Weitere Beiträge der Autorin hier in unserem Familienhandbuch
- Allgemeiner Sozialdienst
- Schulvorbereitende Einrichtungen
- Heilpädagogische Tagesstätten
- Erziehungsberatungsstellen
- Logopäd/innen und Sprachheilpädagog/innen
- Physiotherapeut/innen, Ergotherapeutin/innen und Motopäd/innen
Autorin
Dagmar Winterhalter-Salvatore ist am Staatsinstitut für Frühpädagogik als Heilpädagogin angestellt.
Erstellt am 31. Mai 2001, zuletzt geändert am 16. Dezember 2015